Schank-Moral auf der Wiesn: Es ist noch schlimmer
Die Meldung ist nicht neu, dass auf der Wiesn ein Liter nicht unbedingt 1000 Milliliter sind. Ein Test überraschte nun aber doch: von 100 kontrollierten Maß war keine einzige voll.
Die Wirte auf dem Oktoberfest nehmen es mit dem Einschenken einer Maß Bier offensichtlich nicht sehr genau. Bei einer Kontrolle von 100 Maß Bier in zwölf Zelten am Dienstagabend habe keine einzige Maß einen ganzen Liter Bier enthalten, teilte der Verein gegen betrügerisches Einschenken (VGBE) am Mittwoch mit.
Bei sieben Maß nur sechs Liter Bier
„Das Ergebnis ist ernüchternd“, urteilte dessen Präsident Jan-Ulrich Bittlinger. Die 30 Kontrolleure hätten zwischen 18.45 Uhr und 21 Uhr in jedem Zelt sieben Maß Bier bestellt und bezahlt, tatsächlich im Schnitt aber nur sechs Liter Bier bekommen. Bei einem Bierpreis zwischen 8,70 Euro und 9,20 Euro entstand dadurch beim Verzehr von sieben Maß Bier ein Schaden von 3,94 bis zu 10,98 Euro.
Am schlechtesten schenkte laut VGBE die Fischer-Vroni ein mit durchschnittlich nur 0,83 Litern, gefolgt vom Winzerer Fähndl (0,84) und der Käfer Wiesn-Schänke (0,84) sowie Löwenbräu (0,85). Beim Käfer habe es auch mit nur 0,73 Litern Inhalt bei einer Maß den größten Ausreißer nach unten gegeben, sagte Bittlinger. Damit wurde der Gast bei einer einzigen Maß um 2,43 Euro betrogen.
Im Hacker-Festzelt gibt's das meiste Bier
Am besten schnitt im Vergleich das Hacker-Festzelt ab, wo durchschnittlich 0,94 Liter Bier in die Maß flossen. Auf den Plätzen zwei und drei folgten das Armbrustschützen-Zelt (0,9) und das Hippodrom (0,9). Der Grund für die schlechte Schankmoral ist für Bittlinger die sogenannte Toleranzgrenze von 0,9 Litern, die den Wirten von der Stadt gewährt wird. „Die muss weg“, forderte er. dapd
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