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  3. Oktoberfest-Geschichte: München: Die erste Wiesn war eine Hochzeit mit Pferderennen

Oktoberfest-Geschichte
02.09.2010

München: Die erste Wiesn war eine Hochzeit mit Pferderennen

Auf dem ersten Oktoberfest fand auch ein Pferderennen statt.
Foto: dpa

Das Oktoberfest lockt alljährlich Millionen Gäste an. Vor 200 Jahren entstand das größte Volksfest der Welt aus einer Hochzeit. Aber es ging um mehr.

Das Oktoberfest lockt alljährlich sechs Millionen Gäste an, sechs Millionen Liter Bier werden getrunken, Millionensummen umgesetzt. Vor 200 Jahren entstand das größte Volksfest der Welt aus einer Hochzeit. Aber es ging um mehr.

Die Maß braunes Kellerbier kostete drei Kreuzer und drei Pfennige, und das Rauchen im Bierzelt war kein Thema. Beim allerersten Oktoberfest vor 200 Jahren gab es gar keine geschlossenen Zelte, nur offene Buden aus Brettern. Die feiernden Münchner lagerten auf einer Anhöhe über der Festwiese, dem Berg des damals noch selbstständigen Dorfes Sendling. Die Ur-Wiesn im Oktober 1810 war eine königliche Hochzeitsfeier, und ganz München feierte mit.

Eine Hochzeit bei schönstem Wetter, und zum Abschlus ein Pferderennen

Das Wetter stimmte, als Kronprinz Ludwig, der spätere König Ludwig I., Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen heiratete. Die Feierlichkeiten seien "unter dem größten Jubel einer unermesslichen Volksmenge und bei der erwünschtesten Witterung" über die Bühne gegangen, zitiert die Süddeutsche Zeitung die Allgemeine Zeitung von damals. Ein Pferderennen war am 17. Oktober auf dem Gelände der heutigen Wiesn Höhepunkt und Abschluss der fünftägigen Feiern - daraus entstand das größte Volksfest der Welt.

Die Idee zu dem Rennen kam praktisch von einem Taxler. Der Lohnkutscher Franz Baumgartner, der in der Kavallerie des Bürgermilitärs diente, unterbreitete den Vorschlag dem Kavallerie- Major, Andreas von Dall' Armi, der beim König die Erlaubnis einholte.

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D amals feierten 40.000 Menschen mit - heute sind es sechs Millionen

Gemälde von damals zeigen eine bunte, herausgeputzte Menge, die am Rande eines riesigen Areals bei mildem blauem Herbsthimmel das Spektakel verfolgt, in der Mitte das Zelt der königlichen Gesellschaft. Praktisch alle Münchner, damals 40.000 Menschen, waren auf den Beinen, um die Hochzeit des Prinzen und seiner Prinzessin zu feiern. "Allein das allgemeine Vivat-rufen drang vor und begleitete die allerdurchlauchtigste allgeliebte Regentenfamilie bis über den Rennplatz hinaus", berichtete Dall' Armi.

Dabei war es nicht gerade eine Liebesheirat. Politisches und persönliches Kalkül war ausschlaggebend, war doch Max I. als Vater des Bräutigams erst vier Jahre zuvor durch ein Bündnis mit dem Frankreich Napoleons erster König von Bayern geworden. Ludwig konnte also fürchten, von Napoleon, der angeblich selbst ein Auge auf Therese geworden hatte, eine Heirat aufgezwungen zu bekommen. Eine Ehe mit einer Prinzessin von Sachsen-Hildburghausen war zumindest politisch unproblematisch. "Freilich, viel Geld und Gut wird sie nicht in die Ehe bringen können, die Kleinheit des in den Rheinbund hineingezwungenen Landes macht aber die Heirat politisch unbedenklich", schrieb Max I. der Überlieferung zufolge an seinen Sohn.

Der Hochzeitstag wurde auf den 12. Oktober als Namenstag des Bräutigamvaters festgelegt. Die 18-jährige Braut trug bei der Zeremonie in der Hofkapelle der Residenz ein bodenlanges tiefdekolletiertes Kleid nach neuester französischer Mode mit Puffärmeln in zartem Rose. Die Stadt war hell erleuchtet, an den Bürgerhäusern prangten angestrahlte Papiertransparente. "Wittelsbacher Stamm blühe ewig", lauteten etwa die Glückwünsche des Bankiers Dall'Armi an seinem Haus am Rindermarkt - die besseren Kreise wetteiferten regelrecht um den punktvollsten Schmuck ihrer Häuser zu Ehren des Königshauses.

Das Volksfest sollte den Zusammenhalt der damaligen Bayern stärken

Das von den Napoleonischen Kriegen gebeutelte Volk feierte mit: Das Fest sollte vier Jahre nach der Proklamation des Königreichs, dem nun große Teile Frankens und Schwabens angehörten, das Gemeinschaftsgefühl der Neubayern fördern und die Ausrichtung auf die Residenzstadt München sowie die Wittelsbacher unterstreichen. "Volksfeste freuen mich besonders. Sie sprechen den Nationalcharakter aus, der sich auf Kinder und Kindeskinder vererbt", lautet der Kommentar des Kronprinzen. "Ich wünsche nun auch Kinder zu erhalten; und sie müssen gute Baiern werden, denn sonst würde ich sie mir minder wünschen können."

Am Tag nach der Hochzeit bewirtete das Königshaus die Münchner, 150 Musikanten sorgten für Stimmung. Die "herbeygetrömten Volkshaufen" verzehrten bei dem Fest unter freiem Himmel nach Angaben der Chronisten 32.065 "Laibln Semmelbrod", 3992 Pfund Schweizerkäse, 8120 Cervelat-Würste, 13 300 Paar geselchete Würste und mehr als 80 Zentner gebratenes Schaf, dazu flossen 23.200 Maß Bier, 4000 Liter Weißwein durch durstige Kehlen - schon das erste Oktoberfest geriet zum Ess- und Trinkgelage, wenngleich das Bier nicht eine so große Rolle spielte wie heute. Schaukeln, Karussells und Kegelbuden kamen erst ab etwa 1818 hinzu.

Bei dem Pferderennen huldigten Vertreter aller bayerischen Volksgruppen der königlichen Familie, eine Gruppe von 16 Kinderpaaren in den verschiedenen Landestrachten zog mit Blumen und Früchten zum Königspavillon. Zu Ehren der Braut wurde der Rennplatz "Theresens- Wiese" genannt, aus dem Zungenbrecher wurde Theresienwiese - und schließlich die "Wiesn". Die Pferderennen als ältester Bestandteil des Volksfestes wurden 1938 aus organisatorischen Gründen abgeschafft. Alle vier Jahre gibt es aber als Relikt das Bayerische Zentral-Landwirtschaftsfest (ZLF) im Südteil der Theresienwiese. Sabine Dobel, dpa

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