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Oktoberfest
07.09.2010

Rudolf Reinstadler verziert "Himmel der Bayern"

Kulissenmaler Rudolf Reinstadler.
Foto: Jan Chaberny

Rudolf Reinstadler arbeitet alljährlich im "Himmel der Bayern": Seit 2004 gestaltet der Kulissenmaler aus der Landeshauptstadt den Innenraum des Hacker-Festzeltes auf der Wiesn in München. Von Jan Chaberny

Rudolf Reinstadler arbeitet alljährlich im "Himmel der Bayern": Seit 2004 gestaltet der Münchner den Innenraum des Hacker-Festzeltes.

Mit langen Schritten kommt er zum Treffpunkt, streckt seine rechte Hand aus, lächelt. Rudolf Reinstadler ist, das spürt man nach zwanzig Sekunden, ein höflicher Mensch, zurückhaltend, fast ein wenig scheu. Das macht die Sache angenehm - anmaßende Künstler mit aufgepumptem Brustkorb, die lautmalerisch ihr Werk erklären, können anstrengend sein. Rudolf Reinstadler macht es einem leicht.

Im "Himmel der Bayern" tobt er sich aus

Dabei könnte er auftrumpfen. Wer kann sich schon so austoben, wer hat solch einen Platz, solch eine Fläche, wer bekommt Jahr für Jahr solch eine Aufmerksamkeit? Der 53-Jährige hat die Innenwände des Hacker-Festzeltes bemalt, eine riesige Fläche, die Seitenwände 90 Meter lang und 43 Meter breit, das Ganze fünf Meter hoch bis unter die Decke. Insgesamt sind es rund 1200 Quadratmeter, auf denen sich Reinstadler mit seinen Dispersions- und Acrylfarben verewigen durfte. Wenn in zwei Wochen das Oktoberfest beginnt, werden wieder Tausende Menschen Tag für Tag sein Werk anschauen. Macht einen das stolz? "Ach je", winkt der gebürtige Münchner ab, "die Leute schauen sich die Motive ja nur selten genau an, meine Malerei soll eher ein Gefühl transportieren, soll eine Atmosphäre schaffen."

Gefühle transportieren, Atmosphären schaffen. Eine gute Beschreibung für die Arbeit von Rudolf Reinstadler, den Theatermaler, den Atelierbesitzer. Und den Holzbildhauer. Das war er zuerst.

Seit seiner Kindheit malt, zeichnet, skizziert er, aber nach der Schule absolviert Reinstadler erst mal eine Ausbildung an der Münchner Holzbildhauerschule, arbeitet als Bildhauer, spielt mit dem Gedanken, sich an der Akademie für Bildende Künste zu bewerben. Daraus wird nichts, denn plötzlich gibt es ein Angebot aus der Filmbranche, ein Angebot, das keiner leicht ausschlagen kann. Bernd Eichinger, damals noch kein Filmmogul, sondern junger Produzent, ruft an und will ihn für seine nächste Produktion haben. Der Film heißt "Die unendliche Geschichte", und Reinstadler malt die Kulissen. Der Film wird ein großer Erfolg - und Reinstadler hängt die Idee eines Bildhauerstudiums an den Nagel.

Seit 2004 ist der Kulissenmaler im Festzelt aktiv

Die folgenden Jahre arbeitet er als Kulissenmaler für große Film- und Fernsehproduktionen. "Das hat unglaublich viel Spaß gemacht", sagt er an diesem Morgen im Hacker-Zelt, "das war eine großartige Zeit, aber irgendwann war klar, dass die Computertechnik nicht mehr aufzuhalten sein wird." Reinstadler baut sich ein eigenes Atelier auf, dort baut er heute für Automobilkonzerne maßstabsgetreue Modelle von Neuentwicklungen. Ein "Broterwerb" sei das, die Kulissenmalerei, aber weiter seine Leidenschaft. Seit 2004 kann er sie vor dem Oktoberfest ausleben.

Damals beauftragt Festwirt Toni Roiderer den Szenenbildner und Oscarpreisträger Rolf Zehetbauer mit der Neugestaltung seines Hacker-Zeltes; Zehetbauer entwirft eine neue Innenkulisse, ein neues Musikpodium, einen neuen Himmel - und Rudolf Reinstadler schafft dazu die passende Wandbemalung.

Mehr als ein drei viertel Jahr dauert die Arbeit. Die Holzplatten, alle 2,50 Meter lang und 1,20 Meter breit, müssen zuerst abgeschliffen und grundiert werden, bevor er mit dem Malen anfangen kann. Reinstadler möchte das "Münchner Urgefühl" sichtbar machen, die bayerische Bierseligkeit, die Freude an der Festlichkeit. Auf seinen Bildern sieht man Menschen im Biergarten und bei Vorstadtfesten, Menschen mit Bierkrügen und in Tracht. Und natürlich finden sich, aus verschiedenen Perspektiven, die baulichen Wahrzeichen der Stadt, das Rathaus, die Theatinerkirche.

Alle Motive sind in warmen Farben gehalten, es gibt viele rötliche und bräunliche Töne, dazu kräftiges Grün und helles Himmelblau, die Szenen selbst sind heiter und lebensprall, ohne dabei irgendwie plump zu wirken. Sie erinnern an die bunten Wimmelbilder des Kinderbuchautors Ali Mitgutsch. Und ähnlich wie bei dessen Bildern entdeckt Reinstadler bei seinen Motiven auch immer wieder Dinge, die er zuvor übersehen hat, die er nun ausbessern muss. Das ist seine Aufgabe in den Tagen vor dem Wiesn-Start. An die Gesamtkomposition geht Reinstadler nicht mehr ran, die bleibt, wie sie ist. Der Kulissenmaler erneuert und übermalt ausgeblichene Farben, frischt einzelne Motive auf. "Es gibt immer Dinge, die man neu malen, die man verändern kann", sagt Rudolf Reinstadler, "das Ganze ist eine niemals abgeschlossene Arbeit."

Man könnte auch sagen: eine unendliche Geschichte. Jan Chaberny

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