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20.07.2005

PISA-Erfolg ist weiblich - Buben hinken hinterher

München (dpa/lby) - Nach mehr als drei Jahrzehnten neigt sich der Geschlechterkrieg dem Ende zu - und es gibt eine klare Siegerin: Auch in Bayerns Schulen haben Mädchen ihre männlichen Altersgenossen inzwischen klar überrundet. An Bayerns PISA-Erfolg haben Mädchen den größeren Anteil. Denn an Gymnasien und Realschulen liegen Mädchen vorn - nach Zahlen und in vielen Fächern auch nach den Leistungen. Erste besorgte Stimmen fordern spezielle Förderung für die benachteiligten Buben.

Der Trend ist seit längerem bekannt, doch trotz einer zunehmenden Zahl von Berichten in den Medien ist das Missverhältnis noch nicht so recht ins öffentliche Bewusstsein gedrungen. In den achten Klassen der bayerischen Gymnasien zählte das Sozialministerium 2003 weit mehr Mädchen als Buben. 30,4 Prozent der Mädchen dieses Jahrgangs besuchten eine höhere Schule, aber nur 25,9 Prozent der Buben. Die Buben bevölkern derweil in großer Zahl Haupt- und Sonderschulen: An den Hauptschulen büffelten 41,7 Prozent der Jungen dieses Jahrgangs, aber nur 34,6 Prozent der Mädchen. Am stärksten ausgeprägt ist das Missverhältnis an den Förderschulen: Auf 40 Mädchen kommen dort im Schnitt 60 Buben.

Bayern ist keine Ausnahme: Die Sozialwissenschaftler Heike Diefenbach und Michael Klein stellen in ihrem Aufsatz "Bringing Boys Back In" deutschlandweit eine "deutliche Ungleichheit" zwischen den Geschlechtern fest - "zu Ungunsten von Jungen". Durchschnittlich machen demnach zwischen zehn und zwölf Prozent mehr Mädchen Abitur als Buben.

Die Erklärungsversuche reichen von sozialen Faktoren bis zur Biologie. "Unser Schulsystem ist weiblich", sagt der Bildungsreferent Bernd Drägestein vom Münchner Institut "Mannigfaltig", das Kurse für Buben, Männer und Väter anbietet. "In Kindergärten und Grundschulen sind kaum noch Männer anzutreffen." Eine weitere Ursache sei das Sozialverhalten, meint Drägestein. Mädchen seien angepasster als Buben - was sich auch in den Zensuren widerspiegele.

Der Münchner Kindermediziner Theodor Hellbrügge macht das unterschiedliche Entwicklungstempo verantwortlich: Im sechsten Lebensjahr lägen die Jungen in ihrer Entwicklung ein Jahr hinter den Mädchen zurück, argumentierte der an vorderster Front der Debatte stehende Professor etwa in einem Leserbrief an die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Eine weitere Erklärung: Mädchen sind häuslicher und lesen viel lieber als Jungen, wie in der internationalen PISA-Studie 2000 in allen Teilnehmerländern festgestellt wurde.

Die Grünen, die sich in den vergangenen drei Jahrzehnten besonders stark für die Gleichberechtigung der Frauen eingesetzt haben, sind nun auch bei den benachteiligten Buben an vorderster Front: "Das ist in erster Linie ein Schichtenproblem", sagt Landtagsfraktionschef Sepp Dürr. "Die Buben aus der Mittelschicht tun sich viel leichter." Für niedrig qualifizierte männliche Jugendliche gebe es kaum noch Perspektiven. "Diese Arbeitsplätze gehen massenhaft verloren."
Auch die Staatsregierung ist sich der Problematik bewusst. Gefördert werden solle vor allem die Lesebereitschaft, heißt es in einer Stellungnahme des Kultusministeriums. Schließlich gab bei PISA_2000 mehr als die Hälfte der Buben in Deutschland an, sie würden nur dann lesen, wenn sie dazu gezwungen sind. Fast drei Viertel der Mädchen hingegen lesen auch freiwillig.

Die Fachleute des Kultusministeriums glauben auch, dass "der Computer mit dem exzessiven Angebot an Spielen" eine Rolle spielt - kurz gefasst: während Mädchen lesen, ballern Buben lieber am Bildschirm. Als Konsequenz wurden bubengeeignete Sach- und Abenteuerbücher in die Leseempfehlungen der Lehrpläne aufgenommen.
Und nicht zuletzt: Der alljährliche "Girls' Day" soll männlicher werden. Eigentlich ist der Tag gedacht, um das Interesse von Mädchen an technischen Berufen zu fördern. Auf Initiative des Bundesfamilienministeriums gab es heuer erstmals ein männliches Pilotprojekt: "Neue Wege für Jungs."

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