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Pinakothek der Moderne
03.04.2012

Die Frau als Kraftzentrum

Die Pinakothek der Moderne in München zeigt in ihrer jüngsten Ausstellung „Frauen. Pablo Picasso, Max Beckmann, Willem de Kooning“ gut 90 Bilder von Weiblichkeit.
Foto: dpa

Die Pinakothek der Moderne in München zeigt in ihrer jüngsten Ausstellung „Frauen. Pablo Picasso, Max Beckmann, Willem de Kooning“ gut 90 Bilder von Weiblichkeit.

München Rund, schwellend, weich, weiblich: Hat man je mehr körperliche Präsenz dargeboten gesehen als in Max Beckmanns liegendem Akt von 1929, angereist aus dem Art Institute of Chicago?

Gewaltiger Kopf, riesige Hände und Füße, kleiner Leib: Hat man je mehr absonderliche weibliche Proportionen gesehen als in Pablo Picassos liegendem Akt von 1970, gleichend einer Zwergin, angereist aus einer Düsseldorfer Privatsammlung?

Farbbahnen in blassem Rosa, schwungvoll hingestrichen, provokant ungeschlacht stehen gelassen, eingebunden in schwer definierbaren Raum: Hat man je mehr Auflösung des Figurativen in eine flächige, verschwimmende Farblandschaft gesehen als in Willem de Koonings „Woman with a hat“ von 1966, angereist aus der National Gallery of Art, Washington?

Drei von über 90 Frauenbildnissen, die die Münchner Pinakothek der Moderne in ihrer jüngsten Ausstellung „Frauen. Pablo Picasso, Max Beckmann, Willem de Kooning“ ausbreitet. Drei von Dutzenden wirklicher und imaginärer Frauen, gemalt von drei großen Künstlern des 20. Jahrhunderts, ausgewählt und gegenübergestellt von einer Frau, von Carla Schulz-Hoffmann, der scheidenden Vize-Generaldirektorin der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen. Als Beckmann-Spezialistin hat sie erklärtermaßen nahezu alle Bilder für diese ihre Schau bekommen, die sie sich dafür geistig auserkoren hatte.

Schreitet man nun diese imponierende Galerie von Weiblichkeit ab, aus der Eva, Maria und Venus und mit ihnen die Anmut früherer Jahrhunderte (nahezu) verdrängt sind, schaut man also auf all diese Frauen, die weinen und locken, die küssen und rauchen, die zeichnen und pinkeln, die mit dem Kind spielen und mit Katze, die Modell sitzen und dösen, die sich im Spiegel begutachten und Sekt reichen, die lesen und musizieren, dann rundet sich – jedenfalls bei Picasso und Beckmann – eine Sichtweise auf die Frau, die in ihr den (An-)Trieb des Lebens und der Kunst sieht. Ohne das (Ur-)Weib ist Picassos malerische Vitalität nicht denkbar, ohne die dunkel-verführerische Erotik der vielen, vielen (Unterhaltungs-)Künstlerinnen nicht die malerische Magie Beckmanns.

Die Muse verflüssigt und verflüchtigt sich

Dann beginnt man aber auch zu überlegen, warum diese Schau als Dritten den 1904 in Rotterdam geborenen Willem de Kooning ins Feld führt. Er, der eine Generation nach Picasso und Beckmann geboren wurde; er, der wenig mit der akademischen Schulung des europäischen 19.Jahrhunderts in Berührung kam; er, der das Bild der Frau am weitesten in die expressive Abstraktion hineintrieb, sodass ihre Statur oft kaum mehr erkennbar ist. Die Muse verflüssigt und verflüchtigt sich bei ihm oft in den zarten Pastelltönen des Malmittels.

Und man sinnt im Weiteren darüber nach, welcher Maler als Trio-Komplettierung zu Picasso und Beckmann womöglich auch infrage hätte kommen können für diese Ausstellung. Picabia? Pechstein? Matisse? Bevorzugt: Félix Valloton? Alle vier stehen der Picasso-Beckmann-Generation und ihrer Schulung und ihren Ausformungen kontrastierend näher.

Betrachtet der Besucher im Weiteren die unglaubliche künstlerische Entwicklungsspanne Picassos mit ihren antikisierenden, schönen Linien um 1900, ihren dann folgenden Multiperspektiven bis hin zu den skulpturhaften Abstraktionen und dem späten verzweifelt-furiosen Anmalen gegen den Tod, verfolgt der Besucher gleichzeitig auch Beckmanns Weg vom akademischen (Doppel-)Porträt über die liebend-lichte Darstellung seiner zweiten Frau „Quappi“ bis hin zu seinen mystischen und symbolbeladenen Frauenansichten sowie Willem de Koonings verzerrende Vermalungen, dann beginnt er auch nachzudenken darüber, wie die durchwegs starken Bilder dieser Schau in Verbindung stehen zu ihren fünf Kapiteln, die da lauten: „Porträt, Typus, Idol“ – „Harmonie, Ruhe, Selbstvergessenheit“ – „Passion, Ekstase, Exaltiertheit“, „Spiegelbild oder Gegenbild, Verheißung oder Bedrohung“ – „Welt-Bild, Zeit-Bild, Selbst-Bild“.

Reichere, vielfältigere, komplexere Darstellung

Nicht ausgeschlossen werden kann dann auch, dass der Betrachter beginnt, im Kopf die Bilder dieser Schau neu zu ordnen und umzuhängen – und auffächernd etliche weitere Kapitel hinzuzufügen, darunter etwa „Mütterlichkeit“. Am Ende fände dann diese hervorragend bestückte Ausstellung in der kritischen Auseinandersetzung mit ihrer durchaus diskutablen Gliederung zum ursprünglichen Sinn: sehende gedankliche Auseinandersetzung.

Im 20.Jahrhundert änderte sich weniger die Musen-Funktion der Frau in der Kunst als ihre Darstellung. Sie ist reicher, vielfältiger, komplexer, widersprüchlicher geworden. Die Pinakothek der Moderne zeigt die Frau als ein (magnetisches) Kraftzentrum an sich.

Laufzeit bis 15.Juli, täglich außer montags von 10 bis 18 Uhr, Do. 10 bis 20 Uhr. Katalog mit Beiträgen von u.a. Doris Dörrie und Feridun Zaimoglu: 39,80 Euro.

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