Querbeet durch die Generationen
Augsburg/München Es geht ja nicht nur um Inhalte: Farbe und Design spielen heutzutage auch eine Rolle, wenn sich, so Medienforscher, der Zuschauer vor dem Bildschirm wohlfühlen soll. So wird ab Montag im Bayerischen Fernsehen "ein freundliches Terrakotta-Braun" die Optik bestimmen, wie der TV-Programmbeauftragte des Senders, Andreas Bönte, sagt.
Farbiger und munterer soll das Dritte so und so werden. Im Mittelpunkt der Programmreform stehen die Stärkung der Informations- und Servicebereiche, mehr Regionalität, ein Jugendangebot am Nachmittag ("Südwild") mit multimedialer Vernetzung sowie eine neue Serie am Hauptabend.
Tägliches aus Lansing: Die bayerische Daily Soap "Dahoam is Dahoam" könnte zum Zugpferd werden. Montags bis donnerstags von 19.45 bis 20.15 Uhr werden Geschichten aus dem fiktiven Ort Lansing erzählt, wo die beiden Familien Brunner und Kirchleitner immer wieder in Streit geraten. Für die Serie wurde in Dachau extra ein TV-Dorf aufgebaut.
Noch ein Talk: Zur vertrauten "Münchner Runde" kommt ein weiterer Talk dazu. Aus dem Lansinger Wirtshaus präsentiert sonntags um 11.00 Uhr Focus-Chefredakteur Helmut Markwort den "Sonntags-Stammtisch". Mit zwei festen Gesprächspartnern, dem Karikaturisten Dieter Hanitzsch und dem Generaldirektor des Deutschen Museums in München, Wolfgang Heckl, sowie weiteren Gästen wird er über die Themen der Woche sprechen. Für die erste Ausgabe am 14. Oktober haben zwei Gäste zugesagt, der neue CSU-Chef Erwin Huber und die rundum präsente Schauspielerin Veronica Ferres.
Begegnung in der Tram: Fitmachen für die Zukunft will der Bayerische Rundfunk sein Fernsehen, wie Bönte sagt. Im Wegzapp-Zeitalter erwarteten "auch die Zuschauer über 60 ein anderes Fernsehen. Und 70-Jährige fühlen sich wie 60-Jährige. Die wollen kein TV für 70-Jährige." Querbeet durch die Generationen soll das Angebot gehen. Bönte selbst ist donnerstags (23.25 Uhr) als Nacht-Talker mit der Trambahn unterwegs.
Erster Mitfahrer auf der "Nachtlinie" ist Münchens Oberbürgermeister Christian Ude. Die Woche darauf soll Boxweltmeister Wladimir Klitschko in der Tram seine Wäsche bügeln. Die Sendung soll dabei nicht auf München beschränkt bleiben. Bönte könnte sich auch vorstellen, dass die "Nachtlinie" mal durch Augsburg fährt.
Die bewährte "Abendschau" verdoppelt die Sendezeit ihrer Regionalteile. "Gesundheit!" heißt dienstags (19.00 Uhr) ein neues Magazin, das "Die Sprechstunde" ablöst, die als quotenschwach und nicht mehr zeitgemäß galt.
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