
Warum am Lechfeld nach Öl gebohrt wird

Am Lechfeld wurden schon 1,5 Millionen Tonnen Erdöl in 35 Jahren gefördert. Nach Schätzungen von Geologen könnte das noch lange so weitergehen.
Das Erdöl vom Lechfeld sprudelt nicht gerade ans Tageslicht, aber dafür fließt es seit 1979 stetig durch Pumpen nach oben. Bis heute wurden etwa 1,5 Millionen Tonnen Erdöl gewonnen. Und das soll so weitergehen. Dazu wird in den kommenden Wochen die ölhaltige Sandschicht in 1,3 Kilometer Tiefe erneut angebohrt werden. Alle paar Jahre ist dies nötig, um eine der alten Förderstellen zu ersetzen oder um die Fördermenge leicht zu steigern. Zuletzt geschah dies 2012. Jedes Mal kostet dies einen stattlichen Millionenbetrag und es kam schon vor, dass solch eine Bohrung völlig ins Trockene führte.
Nun ist es also wieder soweit. Bevor jedoch wieder ein Bohrturm aufgebaut werden kann und Spezialisten aus Großbritannien oder Skandinavien ans Werk gehen, wird dieser Tage auf einem rund 4500 Quadratmeter großen Grundstück südlich von Kleinaitingen ein kleines Containerdorf mit viel technischer Einrichtung aufgebaut. Der Bohrplatz wird mit Betonwannen zum Schutz vor Verschmutzung der Erde abgedichtet. Ein seitlich abgedichtetes Spundloch verhindert, dass später das Bohrgestänge wasserführende Schichten öffnet. Ende Oktober soll alles vorbereitet sein.
Nicht jede Bohrung ist ein Erfolg
Etwa drei Wochen lang wird dann die Bohrmannschaft dort einen Fräskopf in die Tiefe treiben, Geologen werden ständig die geförderte Erde untersuchen und am Ende den Ölgehalt im Gestein messen. Erst wenn feststeht, ob sich genügend Erdöl am unteren Ende des Rohrs sammelt, ist über Erfolg oder Fehlschlag entschieden. Denn trotz aller Kenntnisse und Erfahrungen mit den Erdschichten unter dem Lechfeld und der Lenkung des Bohrkopfs in den Tiefen war in der Vergangenheit nicht jede Bohrung ein Volltreffer.
Selbst wenn Öl fließt, kann sich die Fördermenge als unwirtschaftlich erweisen. Das liegt in der Natur der Sache, da dort unten kein Ölsee schlummert. Doch schon 1976 entdeckten Geologen mittels Schallwellenuntersuchungen zwischen Bobingen und Schwabmünchen eine ausgedehnte Öllagerstätte – stark verzweigt in einer sogenannten Bausteinschicht, die die Erde unter ganz Südbayern durchzieht.
Das wurde durch eine weitere Untersuchung 2003 bestätigt. Darum gibt es auch im Unterallgäu und in Oberbayern kleine Fördergebiete, doch nirgends kommt so viel Erdöl zutage, wie im Süden des Augsburger Landes.
Ölvorkommen am Lechfeld: Zuverlässig seit 35 Jahren
Das international tätige Förderunternehmen Wintershall mit Sitz in Kassel gewinnt am Lechfeld – im Unterschied zur Nordsee – nur etwa ein Prozent der deutschen Fördermenge – das jedoch zuverlässig seit über 35 Jahren.
Nach Schätzungen von Geologen ist am Lechfeld noch nicht einmal die Hälfte des Erdöls gewonnen, welches mit der heutigen Fördertechnik erreichbar ist.
Wenn alles nach Plan klappt, wird Anfang 2017 von der bevorstehenden Bohrung bei Kleinaitingen nichts mehr zu sehen sein. Nur eine Förderpumpe wird dort den wichtigen Rohstoff in eine kleine Pipeline fließen lassen. Darin strömt es zu einem kleinen Werk an der Bahnlinie bei Großaitingen, dort wird es gereinigt und mit Kesselwagen zur Raffinerie nach Lingen gebracht.
Verglichen mit dem, was in der Nordsee für Deutschland gefördert wird und erst recht im Vergleich zu den riesigen Ölimporten des Landes geht es um eine winzige Menge. Aber, so sagen Firmenmanager, jede Förderung vor der eigenen Haustüre unterstütze die Versorgungssicherheit der Nation. AZ
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... es wäre interessant zu wissen ..... wer bekommt die petro-dollars .... ?
der grundstückeigentümer ... (enteignet ? ) ..... ?
der staat weil ihm alle bodenschätze gehören ..... ?
oder durch lobby-arbeit (spetzelwirtschaft ?), dem privat unternehmen winterhall/basf ..... ?