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Schwertransport
11.02.2010

Auf 192 Rädern durch Schwaben

Schwertransport bringt Druckofen für Premium Aerotec
Foto: Marcus Merk

Ein von etlichen Fahrzeugen eskortierter Schwertransport ist in der Region unterwegs: auf 192 Rädern, mit 1320 PS. Die Last wiegt 260 Tonnen. Zahlreiche Schaulustige beobachten das Spektakel. Von Nadja Aswad

Mitten im baden-württembergischen Nattheim steht ein schnaufender Koloss auf der Straße. Rund 100 Schaulustige haben sich in dem Ort an der Grenze zu Bayern versammelt und beobachten gegen Mitternacht, wie ein von etlichen Fahrzeugen eskortierter Schwertransport durch einen Kreisverkehr manövriert werden soll.

Dabei stört sie weder der stetig fallende Schnee noch die schneidende Kälte: Bei minus neun Grad stehen sie am Straßenrand und warten. Peter Flöring, der das Projekt im Auftrag der Bochumer Firma Voss leitet, weiß: "Je spektakulärer der Transport, desto mehr Leute beobachten uns."

Seit 28 Jahren ist er im Geschäft. Doch Flöring gibt zu: Ein Objekt dieser Größe bewegt auch er nicht alle Tage durch Deutschland. Was aussieht wie eine gigantische Röhre auf Rädern, ist ein "Autoklav" - ein Druckofen, den die Augsburger Firma Premium Aerotec für den Bau des neuen Airbus A 350 XWB braucht. Der Ofen liegt auf einem 24 Meter langen Plattformanhänger und wird von zwei Zugmaschinen bewegt. Insgesamt 1320 Pferdestärken sind notwendig, um den riesigen Ofen nach Augsburg zu bringen. Das erklärt sich, wenn man die Ausmaße des Kolosses kennt: Er ist acht Meter breit und neun Meter hoch. Das Gesamtgewicht liegt bei 260 Tonnen.

Mit im Einsatz sind 15 weitere Angestellte des Unternehmens. Einige laufen dem Transport, der sich Zentimeter für Zentimeter über die Straße walzt, voraus. Mit einem Brenner erhitzen sie festgefrorene Verkehrsschilder, damit diese aus dem Boden gezogen werden können. "So ein Ding braucht schließlich Platz", ruft einer der Männer und lacht. Die Luft ist erfüllt vom dumpfen Brummen der Zugmaschinen. Als sich der Transport dem Kreisel nähert, wird es lauter. Bereits am Morgen sind die Rasenflächen um den Kreisel mit Aluminiummatten abgedeckt worden. Zwei Schneeschieber sind im Dauereinsatz, um die Straße befahrbar zu halten. Die Mitarbeiter der Firma Voss schleppen schwere Holzplatten herbei, damit der Anhänger auf die Metallfläche fahren kann. Das Material knirscht und ächzt, als sich der Transport langsam auf die Matten schiebt, doch es bricht nicht. "Das sind Hartfaserplatten, die extrem viel Druck aushalten können", erklärt Flöring.

Wie seine Kollegen läuft er um den Anhänger herum, die Männer sind ständig in Bewegung. Über Funkgeräte rufen sie sich Kommandos zu, denn für eine normale Unterhaltung ist es viel zu laut. "Hinten rechts ist alles fertig, weiter geht's" dringt es aus Flörings Funkgerät. Der muss nicht nur den Schwertransport, sondern auch die Schaulustigen beobachten. "Viele Menschen sind recht unbedarft und gehen ganz nah ran, um zu schauen. Dass das sehr gefährlich sein kann, vergessen sie", sagt er. In der Tat: Während sich der Koloss langsam durch den Kreisel schiebt, nutzen etliche der Umstehenden die Gelegenheit, ihn aus der Nähe zu betrachten. Sie knien teilweise neben dem Anhänger, machen Fotos und Videos. Thomas Hudler ist einer von ihnen. Er ist aus dem Nachbarort Heidenheim gekommen, um zu fotografieren. "So etwas erlebt man schließlich nicht jede Nacht", sagt er und drückt auf den Auslöser.

Peter Wilmes geht derweil langsam an Hudler vorbei. Seine Augen sind auf den Transporter gerichtet, in der Hand hält er ein unscheinbares, gelbes Kästchen mit drei Knöpfen. Mit dieser Fernbedienung, die auch zu einem Spielzeugauto gehören könnte, steuert Wilmes das wuchtige Gefährt Stück für Stück durch den Kreisverkehr. Die Männer in den Fahrerkabinen geben Gas oder bremsen ab. Wilmes ist ganz bei der Sache, findet aber auch Zeit, den Beobachtenden zu erklären, was sich gerade tut. Zwei Männern beschreibt er, wie viel PS die Zugmaschinen haben und dass der Anhänger auf 16 hydraulischen Achsen unterwegs ist.

Mittlerweile ist es zwei Uhr nachts, doch das ist den Spediteuren egal. Sie sind es gewohnt, bis in die frühen Morgenstunden zu arbeiten. Der Schwertransport darf nur zwischen zehn Uhr abends und sechs Uhr morgens unterwegs sein, da er sonst den Verkehr zu sehr behindern würde. Auch jetzt wartet ein Laster am Kreisverkehr. Die Heidenheimer Autobahnpolizei, die den Tross mit neun Beamten nach Zöschingen (Landkreis Dillingen) begleitet, hat den Lkw ausgebremst.

Als der Transport Nattheim hinter sich lässt und gen Bayern fährt, rauscht Flörings Funkgerät. "Was sagst du?", fragt er. "Kaffee mit Milch und Zucker?" fragt darauf der Mann am anderen Ende. "Nur mit Milch, merk dir das halt endlich, du Pfeife!", ruft Flöring zurück. Das mag rau klingen, doch unter den Bochumern herrscht ein kerniger Umgangston. Und des Rätsels Lösung: Im Innern des Autoklav steht ein Mitarbeiter, der die Hydraulik des Anhängers steuert und ihn bei Bedarf hebt oder senkt. Der versorgt auch seine Kollegen. Mit Kaffee, Tee oder warmen Würstchen.

Um sechs Uhr morgens erreicht der Tross Zöschingen. Dort wird der Transport wegen des schlechten Wetters für einige Tage pausieren. Acht Stunden haben die Spediteure in der Nacht zum Donnerstag für eine Strecke gebraucht, die man mit einem Auto in 20 Minuten zurücklegt. Doch darauf kommt es nicht an, sagt Flöring. "Hauptsache, der Ofen kommt heil an sein Ziel. Die Zeit spielt eine untergeordnete Rolle." Nadja Aswad

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