Schlafen im Hörsaal mal anders
Die größten Hörsäle an den Hochschulen in München, Würzburg und Coburg sind weiterhin fest in Studentenhand. Doch die jungen Leute sind nicht gekommen, um sich eine Vorlesung anzuhören.
München (ddp-bay) - Die größten Hörsäle an den Hochschulen in München, Würzburg und Coburg sind weiterhin fest in Studentenhand. Doch die jungen Leute sind nicht gekommen, um sich eine Vorlesung anzuhören, sondern zu protestieren. Sie fordern mehr Mitbestimmungsrechte in der Bildungspolitik und kritisieren die ihrer Ansicht nach unüberlegte Umstrukturierung des Bachelor- und Masterstudiensystems.
In der Ludwig-Maximilians-Universität in München haben nach Angaben eines Uni-Sprechers etwa 30 Studenten die Nacht zu Freitag im Audimax verbracht. Zuvor hatte das Plenum getagt, um die Forderungen der Protestaktion genau zu formulieren.
In der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg hielten ebenfalls rund 20 Studenten über Nacht die Stellung im Audimax. Zuvor war mit Hochschul-Präsident Alfred Forchel diskutiert worden. Gesprächsschwerpunkt war laut einem Hochschulsprecher das Bachelor- und Master-System. Im Laufe des Tages sollte es noch einmal zu Gesprächen der Hochschulleitung mit den Demonstranten kommen, um sich auf ein Ende der Aktionen zu verständigen.
Auch an der Fachhochschule Coburg halten Studenten den größten Hörsaal weiter besetzt. Der Präsident der Fachhochschule Michael Pötzl wollte am Vormittag mit den Protestierenden sprechen. "Mein Anliegen ist es, so schnell wie möglich wieder zum Normalbetrieb überzugehen", sagte Pötzl. Dabei setze er auf Vernunft und Dialog.
Seit Mittwochabend hat sich der Bildungsprotest bayerischer Studenten auf drei Hochschulen ausgeweitet. Die Proteste sollen am Dienstag (17. November) in einen bundesweiten Bildungsstreik mit Demonstrationen und Ansprachen münden.
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