Student findet neue Fischart im Ammersee
Für seine Diplomarbeit erforschte ein Student die Barsche in Deutschland. Dabei machte der junge Mann eine interessante Entdeckung im Ammersee.
Im Ammersee lebt eine bisher unbekannte Art des Kaulbarsches. Dies ist das Ergebnis der Diplomarbeit eines Studenten. Die nur im Ammersee heimische Kaulbarschart ist maximal 10.000 Jahr alt und damit relativ jung.
Bis vor kurzem war die Existenz des nach seinem oberbayerischen Heimatgewässer benannten "gymnocephalus ambriaelacus" in der Fachwelt aber nicht bekannt, wie die Zoologische Staatssammlung München am Mittwoch einen Bericht im "Münchner Merkur" (Mittwoch) bestätigte.
Im Magazin der Staatssammlung befindet sich neben Tausenden anderen Tier- und Insektenarten zwar seit Jahrzehnten auch ein Exemplar des Ammersee-Kaulbarsches. Doch achtete niemand darauf. Bis sich Zoologe Ulrich Schliewen den Fisch doch genauer ansah. "Die großen Augen sind mir sofort aufgefallen", schildert Schliewen, "und der Kopf, er wirkt so knubbelig, irgendwie anders."
Der promovierte Zoologe vergab als Thema einer Diplomarbeit an einen Studenten einen wissenschaftlichen Vergleich von Barschen. Dabei stellte sich die Einzigartigkeit des nur etwa 13 Zentimeter langen "gymnocephalus ambriaelacus" heraus.
Die Forscher der Staatssammlung fuhren eigens zum See, um einige weitere Exemplare des Sensationsfundes zu vermessen. Ein DNA- Vergleich mit den bereits bekannten Arten des Kaulbarsches brachte schließlich die Gewissheit: Beim Ammersee-Kaulbarsch handelt es sich um eine bisher unbekannte Art, die es nur dort gibt.
In der Wissenschaft ist die Existenz des "gymnocephalus ambriaelacus" bereits anerkannt. Der "Neue" in der Tierwelt darf bei seinem Namen genannt werden. Die Fischer am Ammersee haben an dem seltenen Kaulbarsch indessen kein Interesse: Er ist viel zu klein. Für den Zoologen Schliewen hat der Fund aber eines bewiesen: "Auch vor unserer eigenen Haustür gibt es noch viel zu entdecken." dpa
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