Wanderer stirbt bei Sturz
Viele Wanderer nutzten das sonnige Wochenende für eine letzte Bergtour in diesem Jahr. So auch ein Ehepaar aus Rain am Lech, das am Tegelberg unterwegs war. Die Frau kehrte mit der Bergbahn ins Tal zurück - und wartete dort vergeblich auf ihren Mann. Von Miriam Zißler
Von Miriam Zißler, Rain/Schwangau
Es war ein schöner Bergtag, sagt Polizeihauptkommissar Andreas Ruepp der Polizeidirektion Kempten. Trocken, sonnig - viele Wanderer nutzten die Chance auf eine letzte Bergtour in diesem Jahr.
So auch ein Ehepaar aus Nordschwaben. Zunächst hatte die Polizei gemeldet, es handle sich um zwei Dillinger - inzwischen wurde das korrigiert, das Ehepaar stammt aus Rain am Lech. Vom Tegelberg bei Schwangau (Landkreis Ostallgäu) aus sollte es am Samstag in Richtung Ahornspitze gehen, so die Polizei. Doch noch am Tegelberg trennten sich die Wege des Ehepaars. Gegen 14 Uhr fuhr die Ehefrau mit der Bergbahn wieder ins Tal, der 64-jährige Ehemann macht sich auf den Weg zum Branderschrofen.
Als er gegen 17.15 Uhr immer noch nicht auf dem Parkplatz erschien, machte sich seine Frau große Sorgen und meldete ihn bei der Polizeiinspektion Füssen als vermisst. Sofort startete eine große Suchaktion: Die Polizei Füssen, die Bergwacht Füssen und Peiting sowie ein Hubschrauber der Bayerischen Polizei und später ein Hubschrauber der Bundespolizei, jeweils mit Wärmebildkamera ausgestattet, waren im Einsatz. Gegen 23 Uhr wurde die Suche am Samstag jedoch abgebrochen.
Am Sonntagmorgen wurde die Suche bei Tageslicht mit der Alpinen Einsatzgruppe der Polizei sowie der Bergwacht fortgesetzt. Doch alle Hilfe kam zu spät: Kurz nach 9 Uhr wurde der Wanderer in einer Felsrinne tot aufgefunden und geborgen.
Vermutlich hatte er sich laut Polizei bei einem Sturz tödliche Verletzungen zugezogen. "Es war keine anspruchsvolle Wanderung, also kein Klettersteig oder ähnliches und es war auch nicht rutschig. Wir gehen von einem Flüchtigkeitsfehler des 64-Jährigen aus", so Andreas Ruepp, Leiter der Einsatzzentrale.
Die Ehefrau wurde noch vor Ort von speziell geschulten Rettungskräften betreut.
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