Statist bei Dreharbeiten ertrunken?
Im Fall des vermissten Komparsen im Tegernsee soll die möglicheMitschuld eines Hubschrauberpiloten am Kentern des Bootes geprüftwerden.
Tegernsee (ddp/lby). Im Fall des vermissten Komparsen im Tegernsee soll die mögliche Mitschuld eines Hubschrauberpiloten am Kentern des Bootes geprüft werden.
Wie die Polizei am Freitag mitteilte, nahmen die Staatsanwaltschaft München II, die Kripo Miesbach und das Luftfahrtbundesamt Ermittlungen auf. Der Hubschrauber flog laut Polizei während der Dreharbeiten für die ZDF-Reihe "Zwei Ärzte sind einer zu viel" über dem Kanu, als dieses umkippte. Die Kriminalpolizei hat einen Teil des Filmmaterials für die Ermittlungen beschlagnahmt. Die Ermittler wollen prüfen, ob ein fahrlässiges Verhalten des Hubschrauberpiloten zu dem Unfall geführt hat. Das Luftfahrtbundesamt hat Experten an den Tegernsee geschickt. Unabhängig von den Ermittlungen nach der Ursache soll die Suche nach dem vermissten Darsteller auch am Wochenende fortgesetzt werden.
Auch am Freitagnachmittag dauerte die Suche nach dem vermissten 67-jährigen Münchener an. Er war den Angaben zufolge einer von vier Darstellern an Bord des Kanus. Sechs Taucher suchten mit einem Sonargerät die Gegend um den Unfallort zwischen Rottach-Egern und Bad Wiessee ab. Der See ist dort laut Polizei etwa 40 Meter tief. Sofern der Mann am Freitag nicht gefunden wird, soll die Suche am Wochenende fortgesetzt werden. Die Überlebenschancen des Mannes stufte die Polizei allerdings bereits als sehr gering ein.
Nachdem das Boot am Donnerstagmittag gekentert war, fuhren laut Polizei zwei Männer, die die Dreharbeiten vom Ufer verfolgt hatten, mit ihrem Elektroboot zu der Unfallstelle, um den gekenterten Schauspielern zu helfen. Diese hätten zuvor aus dem etwa zehn Grad kalten Wasser um Hilfe gerufen. Fast zeitgleich sei auch der Aufnahmeleiter der Dreharbeiten eingetroffen, der sich mit einem Ruderboot zum Unglücksort aufgemacht hatte. Drei der vier Männer konnten laut Polizei gerettet und mit Unterkühlungen in ein Krankenhaus eingeliefert werden.
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