Und das ist Aufklärung?
Zum Organskandal
Fall 1: der Organskandal. Erst Göttingen, dann Regensburg, jetzt München. Es wird schonungslose Aufklärung versprochen.
Fall 2: Sicherheitsprobleme im Flugverkehr. Ein Arbeitsloser ist wohl mehrmals als Pilot verkleidet im Cockpit von Linienmaschinen mitgeflogen. Einfach so. Und in einem Germanwings-Jet soll es wegen giftiger Dämpfe zu einer gefährlichen Situation gekommen sein. Die Öffentlichkeit erfährt das zwei Jahre später. Es wird schonungslose Aufklärung versprochen.
Fälle, die so gar nichts miteinander zu tun haben. Das stimmt – einerseits. Aber: In allen Fällen geht es um hochsensible Bereiche, in denen die Verantwortlichen mit einem entscheidenden Faktor spielen: Vertrauen. Statt, wie es im Handbuch der modernen Krisen-PR steht, alle Karten schnell und offen auf den Tisch zu legen, sieht man zu, wie die Wahrheit scheibchenweise von außen serviert wird. Man spielt auf Zeit. Ohne Frage: Der Druck ist groß. Es geht um Geld, um Renommee, um Posten. Nur: Verloren gegangenes Vertrauen ist durch nichts zu ersetzen.
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