Universitäten geht viel Geld verloren
München (loi). Die Rektoren der bayerischen Universitäten sind enttäuscht über die verschobene Einführung von Studiengebühren. Es sei traurig und schade, dass damit eine Menge Geld zur Verbesserung der Betreuungssituation der Studenten verloren geht, sagte der Vorsitzende der Rektorenkonferenz, Schweitzer (Passau), am Dienstag in München. Die Rektoren beklagten übereinstimmend mit der Mittelstraß-Kommission, dass Bayerns Universitäten unterfinanziert seien. Um auf internationalem Niveau Spitze zu werden, müsse der Freistaat Mittel nachlegen.
"Wir hätten im Sommersemester 2006 einsteigen können", meinte Schweitzer. Die Universitäten hätten Konzepte, wie diese "Drittmittel für die Lehre" einzusetzen wären, bereits ausgearbeitet. Der neue Vorsitzende der Universität Bayern e.V. bedauerte, von der Entscheidung des Wissenschaftsministeriums, die Einführung der Studiengebühren um ein Jahr aufs Sommersemester 2007 zu verschieben, aus der Presse erfahren zu haben.
Spekulationen, die CSU wolle die Studiengebühren nur aus dem Bundestagswahlkampf 2006 heraushalten, wies das Ministerium zurück. "Schon lange vor der Wahl wird klar sein, in welchem Rahmen Studiengebühren in Bayern kommen", sagte eine Sprecherin auf Anfrage. "Wir werden dem Thema nicht ausweichen." Die Einführung müsse im Hochschulgesetz geregelt sein, dessen Neufassung noch vor der Sommerpause im Kabinett beraten und dann dem Landtag vorgelegt wird.
Zu beachten sei zudem der Vertrauensschutz derer, die gebührenfrei zu studieren begonnen haben. Die Universitäten würden bereits im Wintersemester 2006/07 bei der Rückmeldung mit der Erhebung anfangen.
Die Rektoren beklagten übereinstimmend mit der Mittelstraß-Kommission, dass Bayerns Universitäten unterfinanziert seien. Um auf internationalem Niveau Spitze zu werden, müsse der Freistaat Mittel nachlegen. Der Präsident der Technischen Universität München, Herrmann, sprach sich dafür aus, stärker private Mittel für die Forschung einzuwerben. Dies setze einen klaren Wettbewerb der Unis voraus.
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