Verkehrsdebatte in Schondorf und Utting
Die anhaltende Diskussion um neue Straßen um Utting herum hat jetzt auch im Schondorfer Gemeinderat die Debatte um eine Verkehrsentlastung im Ort wieder entflammen lassen. Es könne nicht sein, "dass Utting eine isolierte Lösung fordert und bekommt", verdeutlichte beispielsweise Peter Wittmaack (SPD), "bei uns sind die Verkehrsprobleme noch schlimmer".
Von unserem Redaktionsmitglied Gerald Modlinger, Schondorf
Die Frage, wie die Verkehrsbelastung in der nördlichsten der drei Westufer-Gemeinden gelöst werden kann, stellt sich seit Jahren immer wieder periodisch im Gemeinderat. Vertieft wurde das Thema bislang jedoch nicht weiter. Die aktuelle Beschlusslage spiegelt sich im Flächennutzungsplan wider: Die Bauleitplanung sieht eine Umgehungsstraße jedenfalls nicht vor. Eine im Vorgänger-Plan praktisch mit einem Zirkel im Halbkreis um den Ort gezogene Trasse wurde gestrichen. Stattdessen hält der Flächennutzungsplan eine Trasse für eine "Westparallele" westlich der Ammersee-Bahn zwischen dem südlichen Bahnübergang und den nördlichen Gleiskreuzungen frei. Darüber hinaus machte man sich in Schondorf auch bereits Gedanken über eine Untertunnelung der Ortsdurchfahrt.
Nach Meinung von Peter Wittmaack müsse man angesichts der Uttinger Aktivitäten auch in Schondorf darüber entscheiden, ob bei einem solchen Projekt zur Entlastung des Ortes mitgewirkt werden soll. Die Uttinger Seite, wusste Wolfram Häberle (CSU) zu ergänzen, würde auch lieber eine gemeinsame Lösung mit Schondorf haben. Er riet dazu, dass sich die Bauausschüsse der beiden Gemeinden einmal zusammensetzen sollen.
Dass am Ende der Gemeinderat auch eine Entscheidung treffen müsse, verdeutlichte Thomas Eichinger (CSU). Und der Gemeinderat müsse den Bürgern auch erklären, wo eine solche Umgehungsstraße entlang führen würde. Eichinger erinnerte auch daran, dass bei der Aufstellung des Flächennutzungsplanes die Berücksichtigung einer Trasse abgelehnt wurde.
Zurückhaltend äußerte sich auch Bürgermeister Gerd Hoffmann (Freie Wähler) gegenüber dem LT zu dem Thema. Der vor Jahrzehnten skizzierte Zirkelstrich um das Dorf ließe sich auf der Schondorfer Flur praktisch gar nicht mehr als Straße bauen. Im Norden würde das Wasserschutzgebiet durchschnitten, im Süden sei inzwischen bis zur Uttinger Flurgrenze das Sportgebiet situiert. Außerdem gibt Hoffmann zu bedenken, dass massive Eingriffe in die Landschaft notwendig wären: "Da macht man alles kaputt, was rund um Schondorf noch ein bisschen schön ist." Hoffmanns Fazit: "Ich sehe im Moment keinen Weg, der nur halbwegs machbar wäre." Allenfalls eine "sehr weiträumige Umgehung" hält der Bürgermeister für denkbar, "aber das wäre dann sicher auf einer anderen Flur".
Auch in Sachen "Westparallele" will sich Hoffmann nicht weit aus dem Fenster lehnen. Dazu gibt er zu bedenken, dass damit keine vollständige Entlastung der Ortsdurchfahrt gegeben sei und der Verkehr nur aus dem Zentrum innerhalb des Ortes umgeschichtet würde.
Und schließlich müsse man sich darüber im klaren sein, dass die Gemeinden für eine Umfahrung in Vorleistung gehen müssten. "Beim Abschlussgespräch zu dem Verkehrsgutachten für das Westufer hat das Straßenbauamt gesagt, man kann alles machen, finanzieren müssen es die Gemeinden." Zwar gäbe es in einem solchen Fall auch Zuschüsse, "doch der Restbetrag wäre für die Gemeinde so groß, dass man ihn nicht finanzieren könnte."
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