Massenhaft Schnee in den Alpen
Gerade noch rechtzeitig zu den Weihnachtsferien hat es in den Bayerischen Alpen ergiebig geschneit. An den Feiertagen soll sich öfter die Sonne zeigen.
Kempten Lange hat er auf sich warten lassen, jetzt gibt es in den Alpen und in den höheren Mittelgebirgen Schnee in Hülle und Fülle. Auf weit über zwei Meter ist die Schneedecke auf der Zugspitze angewachsen, auf Fellhorn und Nebelhorn bei Oberstdorf sind es eineinhalb Meter. Auf dem Großen Arber im Bayerischen Wald liegt ein Meter Schnee.
„Innerhalb von zwei Wochen hat sich die Situation um 180 Grad gedreht“, erinnert Fellhornbahn-Chef Augustin Kröll an Anfang Dezember, als der Skisaison-Beginn mangels Schnee verschoben werden musste. Inzwischen sind fast überall im bayerischen Alpenraum die Talabfahrten möglich. Die Loipen sind überall gespurt.
In den Tälern hat die Schneedecke allerdings gelitten, weil gestern die Niederschläge bis in Lagen um 1200 Meter von Schnee in Regen übergingen. Für heute erwarten die Meteorologen weniger Regen bei milden Temperaturen. Eine Kaltfront wird an Heiligabend Abkühlung und einige Schneeflocken bis in Tallagen bringen.
An den beiden Weihnachtsfeiertagen dürfte dann in den Alpen ideales Skiwetter herrschen: Vor allem in den Bergen soll es teilweise sonnig und nur mäßig kalt sein. Ähnlich ruhig dürfte das Wetter in den letzten Tagen des alten Jahres sein.
Alpenverein warnt vor großer Lawinengefahr
Am Mittag bei Immenstadt sind gestern zwei Lawinen abgegangen. Personen wurde nach derzeitigem Stand nicht verschüttet. Angesichts der erheblichen Lawinengefahr hat der Deutsche Alpenverein Schneeschuh- und Skitourengeher sowie Winterwanderer zu sorgfältiger Tourenplanung aufgerufen. Generell müssten Schneesportler abseits der gesicherten Pisten die notwendige Sicherheitsausrüstung mitführen. Diese besteht laut Alpenverein aus Lawinen-Verschüttetensuchgerät (LVS), Sonde und Schaufel.
Gut ausgelastet sind über die Weihnachtsferien die meisten Wintersportorte im Allgäu. Für Kurzentschlossene gebe es aber noch einige Quartiere, berichtet Bianca Keybach von der Kurdirektion Oberstaufen. Sandra Janser von Kleinwalsertal Tourismus sagt, dass inzwischen mehr Gäste in der zweiten Ferienwoche als über die Weihnachtstage kommen. Generell gelten in der Wintersaison im Tourismus die Weihnachtsferien neben der Faschingszeit als umsatzstärkste Zeit.
Froh über den vielen Neuschnee ist man vor allem in Oberstdorf. Denn dort stehen in diesem Jahr noch zwei sportliche Großveranstaltungen auf dem Programm. Am 29. und 30. Januar findet in Deutschlands südlichstem Ort das Auftaktspringen der Vierschanzentournee statt, an Silvester gastiert die Tour de Ski in Oberstdorf. Auch wenn gestern im Tal Tauwetter herrschte: Angesichts von über einem halben Meter Schnee sind sich die Organisatoren sicher, dass beide Veranstaltungen wie geplant stattfinden werden.
Auch in der diesjährigen Wintersaison liegt das Schneeschuhgehen voll im Trend. „Der Vorteil ist, dass es von jedem gemacht werden kann – auch von Senioren“, schildert Simone Zehnpfennig von der auch für den Tourismus zuständigen Allgäu GmbH.
Nach ihren Worten kann man Schneeschuhe in fast allen Wintersportorten im Allgäu ausleihen. An der Mittagbahn bei Immenstadt ist eine Berghütte zu einem Schneeschuh-Center umgebaut worden. Dort kann man die Schuhe für kleine Touren ausprobieren, und an Wochenenden werden auch geführte Ausflüge angeboten.
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