Foltermord: Mutmaßlicher Täter war voll Schuldfähig
Ein 51-jährige Mann soll seine verhasste Stiefmutter im Keller desgemeinsamen Wohnhauses gefesselt, sadistisch misshandelt undanschließend getötet und zerstückelt haben. Er sei bei großen Teilen der Tat voll Schuldfähig gewesen, urteilt nun ein Psychater.
Würzburg (ddp-bay). Im Prozess um den Foltermord an einer 73-jährigen Rentnerin aus Volkach (Kreis Kitzingen) hat ein Psychiater dem Angeklagten vor dem Würzburger Landgericht volle Schuldfähigkeit bei großen Teilen der Tat bescheinigt.
Der 51-jährige Mann soll seine verhasste Stiefmutter im Keller des gemeinsamen Wohnhauses gefesselt, sadistisch misshandelt und anschließend getötet und zerstückelt haben.
Zu der Tat am 3. April 2006 kam es nach Angaben des Angeklagten nach einem heftigen Streit mit der Rentnerin. Dabei habe er die 73-Jährige "wie von Sinnen" niedergeschlagen, hatte der Maschinenbaumeister beim Prozessauftakt vor zu Protokoll gegeben. Bei diesem Wutausbruch könne man eine Einschränkung der Steuerungsfähigkeit nicht ausschließen, stellte der Sachverständige Professor Martin Krupinski von der Universität Würzburg am Dienstag fest. Bei dem folgenden blutigen Geschehen hatte der 51-Jährige nach Ansicht des Psychiaters seine Emotionen aber weitgehend unter Kontrolle. Über eine Stunde lang folterte und vergewaltigte er seine Stiefmutter auf brutale Weise.
Seine seit Jahren bestehende Neigung zu sado-masochistischen Sexualpraktiken war laut Krupinski die Grundlage für die Tat: "Das war ein Ausleben der eigenen Struktur." Anschließend zerstückelte der Angeklagte den Körper seiner Stiefmutter. Die Anklage geht davon aus, dass die Rentnerin erst dabei starb. Der Prozess wird am Montag (15. Oktober, 10.00 Uhr) mit den Plädoyers fortgesetzt.
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