Das sind die größten Bauprojekte 2024 im Allgäu
Die Palette der größten Bauvorhaben im Allgäu reicht vom Freibad bis zur Grundschule. Und in mehreren Städten werden zahlreiche Wohnungen entstehen.
Eine Reihe von Städten und Gemeinden im Allgäu wird im kommenden Jahr ihr Gesicht verändern: Das liegt an großen Bauprojekten, die jetzt schon laufen oder 2024 angepackt werden. Unsere Übersicht zeigt, dass die Palette dabei vom neuen Bad bis zu Wohnungen und von der Sporthalle bis zu Schulbauten reicht.
Memmingen: Die Stadt hat ein Mammutprojekt angepackt. 43 Millionen Euro kostet laut Schätzungen das kombinierte Hallen- und Freibad, das derzeit gebaut wird. Zum „sportorientierten Freizeitbad“ gehört das Hallenbad mit einem 25-Meter-Becken und acht Bahnen. Auch Angebote wie eine Dampfsauna und eine Ruhelounge sollen die Badegäste nach Memmingen locken. Im Freibad finden sie voraussichtlich ab Sommer 2026 zum Beispiel ein 50-Meter-Sportbecken mit sechs Bahnen und ein Nichtschwimmerbecken mit Rutsche vor. Auf dem Bad-Gelände gibt es zum Beispiel Felder für Beachvolleyball.
Großbaustellen in Kempten und Kaufbeuren: Neue Turnhalle für das "Hilde", fast 100 Wohnungen am "Blasius-Blick"
Kempten: Im Frühjahr soll der 30 Millionen Euro teure Bau einer Dreifachsporthalle beim Hildegardis-Gymnasium beginnen. Vom Freistaat werden für das 800 Besucher fassende Gebäude 5,1 Millionen Euro Zuschuss erwartet. Ein weiteres Großprojekt steht in den Startlöchern: Die Sozialbau lässt auf dem früheren Fabrikareal der Saurer Allma ab 2024 auf 5,1 Hektar Fläche einen neuen Stadtteil entstehen. Allein die ersten vier Wohnhäuser mit etwa 60 Eigentumswohnungen könnten geschätzt 25 Millionen Euro kosten. Insgesamt sind 400 Wohnungen mit Flächen für Kultur, Handel, Kinderbetreuung und Büros geplant.
Kaufbeuren: Auf einem früheren Firmengelände entsteht das Wohnquartier „Blasius-Blick“. Die Stadt will die Anlage mit 95 Wohnungen in Eigenregie errichten. Baubeginn soll im Herbst 2024 sein, die Fertigstellung wird für Ende 2026 angestrebt. Die Kosten für die fünf mehrstöckigen Gebäude sowie die Erschließung und Gestaltung des weitgehend autofreien Quartiers werden mit gut 36 Millionen Euro kalkuliert. Laut Stadt wird eine „hochwertige und unkonventionelle Gestaltung“ des neuen Wohnquartiers angestrebt. Die Energie wird großteils vor Ort mit Erdsonden erzeugt, die bis zu 130 Meter tief in den Boden getrieben werden, und mit Solarzellen.
Marktoberdorf: Die Stadt beschäftigt auch 2024 der Neubau der Grundschule St. Martin. Etwa 30 Millionen Euro kostet das Gebäude, das sich im Stadtzentrum befindet. Laut Verwaltung ist es ein „Bekenntnis zu unseren Schulen“ in Zeiten von Kostenexplosionen und Materialmangel. Zum Schuljahr 2024/2025 sollen die Schülerinnen und Schüler einziehen.
Große Baustellen auch in Pfronten und Oberstdorf - der Neubau der Therme und eine Sanierung
Lindenberg: Gut 20 Millionen Euro investiert der Kreis Lindau in den Neubau der Antonio-Huber-Schule. Das Sonderpädagogische Förderzentrum zieht im Herbst 2024 aus der Mitte von Lindenberg an das Schulzentrum am Rand der 11.700-Einwohner-Stadt. Die 14 Klassen sind bislang in einem 1877 errichteten Gebäude untergebracht, das aus allen Nähten platzt. Für den Kreis ist es nicht das einzige große Schulprojekt. Parallel laufen Planungen für eine Erweiterung der Sankt-Martinschule in Lindenberg, ein Förderzentrum mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung, und den Neubau eines beruflichen Schulzentrums in Lindau – ein 100-Millionen-Euro-Projekt.
Pfronten: Die Generalsanierung der Mittelschule in der Ostallgäuer Gemeinde kostet etwa 20 Millionen Euro. Der im Jahr 1976 eröffnete Betonbau war nicht nur in Sachen Wärmedämmung, Barrierefreiheit und Brandschutz aus der Zeit gefallen. Auch mehr Platz ist nötig, weswegen die zweite Etage nun über die komplette Breite des Schulhauses ausgeweitet wird. Damit entstehen auch freie Lernräume zwischen den Klassenzimmern, denn neben dem Gebäude selbst, das künftig über eine Wärmepumpe beheizt wird, soll auch der Unterricht auf modernes Niveau gebracht werden.
Oberstdorf: Der größte Brocken in der Marktgemeinde ist auch 2024 der Neubau der Therme. Allein nächstes Jahr sind dafür Baumaßnahmen von 14,5 Millionen Euro eingeplant. Insgesamt ist das Vorhaben auf 42 Millionen Euro veranschlagt. Viel Geld wird Oberstdorf auch weiterhin für die Generalsanierung der Grundschule ausgeben. Dafür sind im kommenden Jahr noch 5,7 Millionen Euro eingeplant.
Sonthofen: In dem Baugebiet „Goethe +“ entstehen 130 neue Wohnungen für 66 Millionen Euro am nördlichen Stadteingang von Sonthofen. Bauherr ist das Sozial-Wirtschafts-Werk (SWW) Oberallgäu. Bisher fertig sind über 60 Wohnungen, die neue Fahrbahn, die Tiefgarage und die Station für das Carsharing. Der erste Bauabschnitt startete 2022, das Projekt dauertnoch mindestens bis 2028.
Buchloe: 2024 soll das etwa fünf Millionen Euro teure Mehrgenerationenhaus fertig werden, das die Stadt südlich des Bahnhofs baut. Dort werden unter anderem ein Quartiersbüro, der Kinderschutzbund und die Buchloer Ferienfreizeit unter einem Dach vereint sein. Zudem bekommen örtliche Jugendbands einen Proberaum. Um im Zentrum Platz zu schaffen für das Mehrgenerationenhaus, hat die Stadt den maroden Vorgängerbau, ein ehemaliges Dienstgebäude der Eisenbahn, abgerissen. (Allgäuer Zeitung)
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