Verwandter über mutmaßlichen Täter aus dem Allgäu: "Sofort befürchtet, dass er es ist"
Plus Der Amoklauf in einer Gemeinde der Zeugen Jehovas in Hamburg löst im Umfeld des mutmaßlichen Täters Bestürzung aus. Ein Verwandter schildert einen rasanten Wandel.
Als er die Nachrichten vom Amoklauf in Hamburg las, beschlich Heinrich O. (Name von der Redaktion geändert) schnell ein ungutes Gefühl. „Ich hatte sofort die Befürchtung, dass er es ist“, sagt O. gegenüber unserer Redaktion. Er ist mit dem Mann, der am Donnerstagabend mutmaßlich sieben Personen und dann sich selbst getötet hat, verwandt.
Verwandter spricht über Philipp F: "Er wollte keine Hilfe"
Er habe gewusst, dass Philipp F. psychisch „sehr angeschlagen“ gewesen sei, vieles habe auf eine Psychose hingedeutet. „Er ist komplett einem religiösen Wahn verfallen, hatte Visionen, fühlte sich verfolgt.“ Er selbst, aber auch seine Familie hätten ihn immer wieder darum gebeten, dass er sich Hilfe suchen solle. „Aber er wollte keine Hilfe.“
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.
Sonderbar, dass hier nur der Geisteszustand des Täters angesprochen wird.
Zugrunde liegt aber nicht minder schwerwiegend das totalitäre, verlogene System der sog. "Bibelforscher".
Eigentlich nicht überraschend, dass da mal ein Aussteiger durchdreht.
Aussagen von Verwandten, Bekannten usw. würde ich sowieso mit Vorsicht betrachten. Hinterher gibt es immer jemand, "der es ja schon immer gewusst hat". Solche Gespräche dienen meist nur der Befriedigung der Leserschaft, als sachdienlicher Hinweis sind sie nicht zu werten. Wie verzweifelt jemand sein muss, der nur noch sein Heil darin sieht, wild um sich zu schießen mit der Absicht, möglichst viele Menschen zu töten – wir können es uns nicht vorstellen. Mein Mitleid gilt den Opfern – ja natürlich. Aber vielleicht wäre dies der Anlass, ein wenig hinter die Kulissen der Zeugen Jehovas zu schauen. Der Täter ist nicht der einzige, der durch seinen Ausstieg eventuell massivem Druck und möglicherweise daraus resultierender psychischer Erkrankung ausgesetzt war.
Da sind wir alle gefordert. Wenn jemand psychisch krank wird sollten Angehörige, Arbeitskollegen oder Nachbarn überlegen ob er/sie aktiv werden soll.
Als Laie ist es sehr schwierig jemand als psychsich krank zu bezeichnen, da müssten schon ganz eindeutige Fakten vorliegen. Diese Fakten waren wohl nicht vorhanden. Hinterher ist man logischerweise immer schlauer. Wie wollen Sie das beurteilen und wie wollen Sie aktiv werden als Laie? So etwas kann ganz schnell nach hinten losgehen. Letztlich ist es so, dass die allerwenigsten psychisch Kranken gewalttätig werden. Es fehlen außerdem Spezialisten, Therapeuten und Psychologen, die in der Lage wären eine Therapie zu beginnen.
Richard M. Sie haben vollkommen recht. Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass dann, wenn man jemanden sehr gut kennt und man eine Eskalation der Erkrankung befürchten, z.B. eine Betreuung anregen kann. Das hat mit diesem Fall in Hamburg nichts zu tun. Ich maße mich nicht an zu urteilen.