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  3. Corona-Pandemie: Experte Meier: "Journalisten hätten viel deutlicher kritisieren müssen"

Corona-Pandemie
23.03.2024

Experte Meier: "Journalisten hätten viel deutlicher kritisieren müssen"

Journalistikprofessor Klaus Meier vermisste bei der Berichterstattung über die Corona-Pandemie vor allem Vielfalt und kritischeres Nachfragen.
Foto: Christian Klenk/KU

Was haben Medien während der Corona-Pandemie falsch gemacht und was richtig? Journalistikprofessor Klaus Meier zieht vier Jahre nach deren Beginn eine unmissverständliche Bilanz.

Herr Meier, wissen Sie noch, was die AHA-Regel ist?

Klaus Meier: Da ging es ums Händewaschen, oder?

Es war die Empfehlung der Bundesregierung: "Abstand einhalten, Hygieneregeln beachten, Alltagsmaske tragen".

Meier: Ich habe in einem Interview während der Pandemie behauptet: Corona wird uns noch lange beschäftigen. Es kam anders, denn die Gesellschaft und jeder Einzelne beherrschen offensichtlich die Kunst der Verdrängung. Dabei sollten wir jetzt versuchen, die Pandemie aufzuarbeiten. Weil wir daraus etwas für andere Krisen lernen können. Und weil andere Pandemien kommen könnten. Wir sollten jedenfalls nicht wieder die gleichen Fehler begehen.

Welchen vor allem?

Meier: Zu glauben, dass eine Demokratie zeitweise ein autoritäres System sein muss.

Wie meinen Sie das?

Meier: Es geht mir um die Einstellung, es brauche keine kritische Öffentlichkeit, frei nach dem Motto: "Lass mich in Ruhe mit Demokratie, wir haben Pandemie!" Maßnahmen wurden als alternativlos dargestellt. Eine Demokratie, die es nicht aushält, dass verschiedene Positionen diskutiert werden und Regierungen öffentlich zur Verantwortung gezogen werden, verliert an Tiefgang und Problemlösungschancen. Macht braucht immer Kontrolle. Journalisten hätten viel deutlicher fehlgeleitete Maßnahmen kritisieren müssen, etwa die Isolation von Menschen am Ende ihres Lebens, die Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen im Freien oder den Impfzwang für bestimmte Berufsgruppen. Zudem haben Medien den Fehler begangen, Menschen schnell zu diskreditieren. So kam zum Beispiel das Schimpfwort "Covidioten" auf, das einzelne Politiker verwendeten und das süffisant immer wieder öffentlich gebraucht wurde. Dieses Wort aus "Covid" und "Idiot" hat mich betroffen gemacht.

Sie persönlich?

Meier: Gute Freunde gingen auf Corona-Demonstrationen, um gegen die massiven Einschränkungen von Grundrechten zu protestieren. Es stellte sich dann ja heraus, dass einzelne Maßnahmen überzogen waren. Die Freunde sind reflektierte Menschen, keine Idioten. Doch sie wurden abgestempelt und beleidigt. Für mich war früh absehbar, dass es zu Polarisierungen in der Gesellschaft kommen wird – und zu Radikalisierungen. Einen Anteil daran hatten Medien.

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Unsere Redaktion traf sich im Herbst 2020 mit "Corona-Kritikern". Es war ein höfliches, aber kontroverses Gespräch. Dabei wurde klar, dass Verschwörungsmythen teils mehr vertraut wurde als seriösen Recherchen.

Meier: Menschen, die sich in Öffentlichkeit und Politik nicht verstanden gefühlt haben, waren ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr erreichbar. Das Phänomen kannten wir schon vor der Pandemie: Man zieht sich in Social Media-Blasen zurück und bestärkt sich dort gegenseitig, was auch zu Radikalisierung führt.

Was Journalisten gut machten? "Es wurde schnell und korrekt über die Entscheidungen der Bundesregierung oder der jeweiligen Landesregierung informiert und so Orientierung geboten", sagt Medienexperte Klaus Meier.
Foto: Christian Charisius, dpa

Was wurde vom Journalismus richtig gemacht?

Meier: Es wurde schnell und korrekt über die Entscheidungen der Bundesregierung oder der jeweiligen Landesregierung informiert und so Orientierung geboten. Darauf war Verlass.

Was hätte besser sein müssen?

Meier: Eine Frage, die insgesamt zu wenig thematisiert wurde, war eben: Wie weit dürfen die Corona-Maßnahmen gehen? Das wurde nicht kritisch genug thematisiert. Und ein investigativer Journalismus fand lange Zeit gar nicht statt. Skandale um viel zu teure PCR-Tests und völlig überteuerte Impfdosen zum Beispiel wurden erst nach der Pandemie aufgedeckt und blieben bis heute ohne Konsequenzen. Dabei wurden Milliarden verschwendet, die wir noch lange als Schulden in den öffentlichen Haushalten mitschleppen.

Dabei war die Pandemie omnipräsent in der Berichterstattung.

Meier: Anfangs war das vollkommen gerechtfertigt, Medien kommt die Funktion eines Frühwarnsystems zu. Doch wenn das Warnen zum Dauerzustand wird und jedes Detail mit einer Sondersendung bedacht wird, kann das zu Nachrichtenmüdigkeit oder Nachrichtenvermeidung führen. Das merken wir gerade in der Nach-Coronazeit, in der wir bereits mit neuen Krisen umgehen müssen: Befragungen zeigen auf dramatische Weise, dass sich immer mehr Menschen vom Nachrichtenkonsum verabschieden, weil er sie deprimiert.

Hat das Vertrauen in Medien während der Pandemie gelitten?

Meier: Während der ersten Hochphase ist das Vertrauen in Journalismus gestiegen. Es bestand ein hoher Informationsbedarf und man fühlte sich offensichtlich gut orientiert, zum Beispiel über die politischen Entscheidungen. Später stieg die Zahl der Skeptiker wieder an.

Gibt es hierbei Unterschiede zwischen den Mediengattungen?

Meier: Ich würde sagen: Das Fernsehen zielte eher darauf, Entscheidungen der Regierungen oder Warnungen der Pandemieforscher zu transportieren, zum Teil auch alarmistisch.

Denken Sie da an die Bilder von Särgen im italienischen Bergamo?

Meier: Genau. Aber auch später wurden zum Beispiel immer wieder Intensivstationen gezeigt, in denen es drunter und drüber ging – zugleich gab es welche im Normalbetrieb, die man im TV nicht sah. Im Regional- und Lokaljournalismus wurde vielfältiger berichtet. Es gab neue Formate: "Sie fragen, wir recherchieren". Man war nah an den Menschen – mit kritischem Nachfragen bei lokalen Gesundheitsberufen oder Landratsämtern und in regionalen Kliniken. Ebenso wie mit Geschichten über die Probleme und Nebenwirkungen der Shutdowns für die Menschen – für Unternehmer, Selbstständige, Künstler, Sportler, Schüler, Lehrer, Eltern. Man war nah dran bei den Auswirkungen auf psychisch Kranke, Behinderte oder Familien in problematischen Verhältnissen.

Demonstrant mit Aluhut: Während der Pandemie erfuhren "Alternativmedien" von "Querdenkern", Verschwörungsgläubigen oder Rechtspopulisten einen Auftrieb.
Foto: Tino Plunert, dpa

Zugleich entstanden oder etablierten sich sogenannte Alternativmedien von "Querdenkern", Verschwörungsgläubigen oder Rechtspopulisten.

Meier: Und deren Nutzerinnen und Nutzer wird der verantwortungsvolle Journalismus nicht mehr zurückgewinnen können. Diese Medienangebote erfuhren in der Pandemie einen Auftrieb. Sie finden immer wieder neue Themen, um den Mythos einer großen Verschwörung aufrechtzuerhalten, und biegen sich die Fakten zurecht. Ihre Zielgruppe bewegt sich um die 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung.

Zur Person: Klaus Meier, 1968 in der bayerischen Oberpfalz geboren und ausgebildeter Zeitungsredakteur, ist an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt Journalistikprofessor und Vizepräsident für Studium und Lehre. Einer seiner Forschungsschwerpunkte ist Wissenschaftsjournalismus.

Themen folgen

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24.03.2024

Was man daraus lernen kann und sollte, ist, dass überzogene Maßnahmen wie z.B. nächtliche Ausgangssperren, Maskenpflicht im Freien bei geringen Personenaufkommen und ähnliches vermeiden muss. Ich war Mitte 2020 in Portugal, dort sind/waren die Geschäfte und öffentliche Einrichtungen mit Videokameras ausgestattet mit langer Aufnahmekapazität. Der Geschäftsinhaber erklärte uns, dass diese Aufnahmen regelmäßig und oft kontrolliert werden und der Geschäftsinhaber/verantwortliche Person eine empfindliche, sehr hohe Strafe bekommt (und im Wiederholungsfall das Geschäft/Einrichtung auf lange Zeit geschlossen wird), wenn Kunden ohne Masken das Geschäft betraten und nicht sofort aufgefordert wurden ein Maske zu benutzen, bzw. das Geschäft sofort bei Weigerung zu verlassen. Wie mir erklärt wurde , gab es in Lissabon genügend Personal dafür, dies fast täglich zu kontrollieren.

23.03.2024

Ein typisches Interview aus der Position heraus, dass man hinterher immer schlauer ist und vor allem KEINE Verantwortung zu tragen hat, wenn sich die Dinge doch anders entwickeln als man selbst so meint.

Wenn ein neues Virus umgeht, das potenziell ziemlich tödlich ist, ist es allemal umsichtiger, die Leute in akzeptable Alarmbereitschaft zu versetzen (nicht Hysterie) als die Bedrohung herunter zu spielen.

Ähnlich, wie vor Corona Wissenschaftler schon lange vorhersagten, dass eine Pandemie unzweifelhaft kommen werde, es sei nur die Frage, wann... schätzen Wissenschaftler, dass ein neues Virus, das die Tödlichkeit von Ebola mit der leichten Übertragbarkeit von Corona paart, schon in den Startlöchern steht. Heißa dann wird's lustig, wenn all die, die ja immer schon wussten, dass, ihre Meinung kund tun und ihre Rechte einfordern.

Und wie Herr L. auch sagt: Was wenn dann besonders Kinder betroffen sein würden?

In einem Katastrophenfall müssen Freiheitsrechte eben zum Wohl der Gesamtgesellschaft auch mal zurücktreten. Dabei werden auch Maßnahmen getroffen werden, die im Nachhinein überzogen wirken. Rein willkürliche, offensichtlich unsinnige Anordnungen oder Verbote sollte man sich allerdings ersparen.

23.03.2024

Das Problem: Der Frühjahrslockdown 2020 war für die allermeisten nachvollziehbar und akzeptiert, eben aufgrund des beschränkten Wissens. Bereits im Sommer 2020 gab es deutlich mehr Erfahrung, z. B. dass die Schließung von Betreuungseinrichtungen und Schulen relativ große negative Effekte hat und gleichzeitig die junge Bevölkerung durch das Virus selbst gesundheitlich nicht wesentlich beeinflusst wird, dass die Isolation älterer Menschen oder das einsame Sterben höchstproblematisch ist. Insofern haben andere Länder reagiert, z. B. gab es in Schweden bereits im Sommer 2020 ein Testkonzept für Pflegeheime, in vielen Ländern, z. B. Norwegen, Niederlande, gab es im Winter 2020/21 keine Schließungen für Schulen. Die Gefährlichkeit des Virus selbst in Form der quasi exponentiellen Infektionssterblichkeit mit zunehmenden Alter war spätestens nach den ersten Studien (Heinsberg, Princess Diamond usw.) sehr eindeutig. Auch dass eine Impfung keine Herdenimmunität bringt, weil sie Ansteckung und Übertragung nicht nachhaltig reduziert, war bereits im ersten Halbjahr 2021 relativ klar (auch in Entscheidergremien - siehe die gerade freigeklagten RKI-Protokolle).

Die deutsche Politik hat aus meiner Sicht 2021 die Ausfahrt verpasst, obwohl viele Fakten auf dem Tisch lagen. Diese wurden aber, aus welchen Gründen auch immer, mehr oder weniger ignoriert. Selbst fachliche Kritiker wurden diffamiert, Medien berichteten - wie hier gezeigt - überwiegend zu regierungsfreundlich und selbst die Gerichte waren stark auf Regierungskurs (das hat sich übrigends 2023 geändert, viele Entscheidungen wurden einkassiert) usw. Kein Wunder, dass bei uns sämtliche Corona-Maßnahmen erst im Frühjahr 2023 endeten, während sie beispielsweise in Dänemark, der Schweiz oder Norwegen bereits im Februar/März 2022 ausliefen.

Wahrscheinlich erkennen einige Leute mehr, dass man teilweise in den letzten Jahren mit Maßnahmen und Äußerungen über das Ziel hinausgeschossen ist, möchte das aber nicht wahrhaben, man wollte ja "auf der guten Seite" sein...

24.03.2024

Vllt. ersetzen Sie Herr Lothar B. die Formulierung man wollte auf der "guten Seite sein" durch, man wollte vorsichtig/umsichtig sein.
Der größte Fehler mit einer bewussten Falschinformation lag meines Erachtens bei der anfänglichen Behauptung, dass eine Impfung vor Ansteckung schütze und damit eine Herdenimmunität erzielt werden könne, die aufrecht erhalten wurde, als schon klar war, dass dem nicht so ist. Damit wurden Ungeimpfte ausgegrenzt.

Die Überlastung der Kliniken trotz all der in Ihren Augen überzogenen Maßnahmen war aber auch 2021 noch Fakt.

Da lässt sich dann natürlich trefflich drüber anderer Meinung sein, ob für die Freiheiten der einen ein paar andere mehr sterben oder sich zum Burnout arbeiten müssen.



23.03.2024

Aus offensichtlichen Fehlern hat die Politik selbst gelernt. Man darf nicht vergessen, dass es v. a. in den westlichen Ländern keinerlei Erfahrungswerte gab und niemand richtig vorbereitet war.

Das Problem wird sein, dass die nächste Pandemie ganz anders sein wird. Man wird anfangs wieder nicht wissen, woher das Virus kommt, wie genau die Übertragungswege sind, welche Schutzmaßnahmen sinnvoll sind und welche nicht, welche Bevölkerungsgruppen besonders vulnerabel sind, welche Spätfolgen drohen, wie mögliche Impfstoffe wirken und welche Nebenwirkungen sie haben.
Was ist, wenn das Virus beispielsweise viel tödlicher ist und besonders Kinder betroffen sind? Sollen dann die Schulen trotzdem offen bleiben? Ich glaube nicht, dass ausgerechnet Journalisten diejenigen sein werden, die solche Fragen dann beantworten können.

Leider wird es bei der nächsten Pandemie noch viel mehr politische Geisterfahrer geben, die die Lage für ihre Ziele ausnutzen und die Bevölkerung gegen die Politik und die Wissenschaft aufhetzen werden. Manche laufen sich schon warm.

23.03.2024

Das kann man so nicht stehen lassen. 1. Man hat wohl genügend Erfahrungen mit Viren und Virenkrankheiten. Angefangen von der Virulenz, über die Übvertragungswege, über Inkubationszeiten usw.. 2. Vorbereitung. Es gibt Katastrophenschutzpläne und die sollten auch "Krankheiten-Abwehr" i.w.S. beinhalten. Wir haben ein Bundesamt für Bevölkerungsschuitz und Katastrophgenhilfe, das sicherliuch Pläne zum CBRN-Schutz hat (zumindest sähe ich dieses Amt in der Verantwortung hierfür). Auf das militärische Knowhow, früher sagte man ABC-Abwehr, NATO sprach von NBC defence, heute JCBRN Defence COE.
Warum der kleine Ausflug: Kompetenzen waren und sind da. Sie wurden nur nicht abgerufen.

23.03.2024

Wolfgang B., warum flüchten Sie sich in die Theorie? EIn neuartiges Virus ist auch für Wissenschaftler eine Herausforderung, die in diesem Spezialgebiet forschen. Und dennoch sind diese Spezialisten keinesfalls immer einer Meinung, wie die Praxis gezeigt hat.
Und natürlich gibt es theoretisch Katastrophenpläne. Sie haben ja gesehen, wie diese in der Praxis umgesetzt wurden. Es ist halt teuer und aufwendig Material vorzuhalten, dass alle paar Jahre erneuert werden muss. Zumindest in dieser Hinsicht haben Politiker und Behörden hoffentlich dazugelernt.

23.03.2024

Theorie? Die Praxis haben wir vor 4 Jahren erlebt. Katastrophenschutzpläne gibt es nicht nur theoretisch; es gibt sie auch praktisch. Material? Klar - kann man, wenn es einem Verfall unterliegt nicht x-beliebig vorhalten. Aber das Ker nstück der Pläne ist doch: Was ist zu tun? Wie muß ich mich verhalten? Was muß ich unter verschiedenen Szenarien zum Schutz der Bevölkerung tun? Daran scheints doch zu hapern.

23.03.2024

Es ist unmöglich, für etwas, was unbekannt ist und im Fall des plötzlichen Auftretens erst langsam Erkenntnisse darüber gewonnen werden, im Voraus exakte Ablaufpläne zu erstellen. Das muss praktisch tagesaktuell nach Faktenlage immer neu entschieden werden. Das geht auch nicht ohne Fehler, v. a. dann nicht, wenn sich nicht einmal die Spezialisten einig sind.
Schutzausrüstung muss aber in ausreichender Menge vorhanden sein. So etwas wie vor vier Jahren darf nicht noch einmal passieren.

23.03.2024

In Ihrem letzten Satz sind wir uns einig. Aber eine gewisse Skepsis bleibt aber bei mir - egal wer dann gerader das "Sagen" hat.
So - und nun bin ich mal gespannt ob Nagelsmann den richtigen Riecher hat ... :)

23.03.2024

Katastrophenschutz ist Ländersache. Da war während der Pandemie nicht erkennbar, dass Bayern vorne liegt. :)

24.03.2024

Da die Warnungen der Wissenschaft vor einer Pandemie schon vor Corona ziemlich deutlich war, war es in der Tat ein nicht verzeihbares Versäumnis, sich nicht zumindest auf die Mindestschutzmöglichkeiten vorzubereiten - nämlich auf das Zurverfügungstellen von Masken. Immerhin wusste man durch die Vorfälle in Asien, wie die Menschen sich dort schützten.

Nein, ich meine nicht, dass man Millionen von Masken hätte auf Vorrat halten sollen, die dann alle zwei oder vier Jahre hätten erneuert werden müssen (obwohl unser Staat Geld auch anderweitig herauswirft). Aber es hätte Pläne geben müssen, welche Firmen in der Lage sein könnten, von heute auf morgen mit der Produktion dieser zu beginnen.

Erinnern wir uns, dass man uns in den Anfangstagen erklärte, Masken würden überhaupt nichts nützen. Aus ganz einfach dem Grund, weil es keine gab und man einen Run darauf bzw. die Vorwürfe deswegen scheute.

24.03.2024

Naja, es gab Pandemiepläne vom RKI und teilweise angepasst für die Bundesländer. Es gab Erfahrungen aus der letztmaligen Pandemieübung LÜKEX und aus einem Planspiel von 2012.

Doch hat man diese - anders kann man sich unsere Reaktion nicht erklären - nicht aus der Schublade geholt.

Anders Tegnell hatte in meinen Augen schon Recht, als er 2020 u.a. sagte:
"Es gibt insgesamt sehr wenig Evidenz für Maßnahmen gegen die Pandemie. Es wurde oft unterstellt, dass das schwedische Modell noch weniger evidenzbasiert ist als die Lockdown-Modelle anderer Länder. Aber die Wahrheit ist, dass es auch für die Lockdown-Ansätze kaum Erfahrungen gibt. Unsere Tradition ist es, die gesamte Volksgesundheit durch langfristige Maßnahmen so lange wie möglich zu schützen. Dagegen gibt es für den scharfen Lockdown einer ganzen Gesellschaft eigentlich nur negative Erfahrungen von früheren Pandemien..."

24.03.2024

Aich A. Tegnell im April 2020: https://youtube.com/shorts/c1D9SuutA-w?si=13iUpko3MNYBrr8S

24.03.2024

@Maja S.: Man soll such nicht immer auf die Obrigkeit verlassen. Wenn es schon Ihrer Meinung nach Warunmgen der Wissenschaft gegeben hat, kann man auch im kleinen Umfang selbst vorsorgen. Wer z.B. an die Maske glaubt, hatte die Möglichkeit sich einige zu besorgen.

24.03.2024

Maja S., erinnern Sie sich nicht mehr an die selbstgeschneiderten Masken und wie sich unser gemeinsamer Freund @Martin gebrüstet hat, im Internet für viel Geld Masken "für seine Familie organisiert" zu haben, die eigentlich dringend in den Krankenhäusern gebraucht wurden. Im Nachhinhein war schon manches auch komisch. :)

Mir sind Fälle bekannt, in denen Stadtverwaltungen bis zu 70 Euro für 1 (in Worten: eine) FFP2-Maske bezahlt und Hunderttausende von Euro verschleudert haben.

23.03.2024

Man muss das Negative positiv sehen. In Zukunft werden wohl die Journalisten klar und deutlich kritisieren, wenn die Obrigkeit eine Pandemie oder eine Krise ausnutzen will mit dem Ziel die Rechte der Untertanen einzuschränken, damit das Virus unter Kontrolle ist.
Gunther Kropp, Basel