
Auf dem Oktoberfest gibt es Orte, die aus der Zeit gefallen sind. Das gilt auch für den Früchte-Stand, der noch die alte Währung akzeptiert.
Als größtes Volksfest der Welt hat man ja einen Ruf zu verteidigen. Höher und schneller soll es auf der Wiesn zugehen, am besten immer mehr Attraktionen, immer mehr Extreme. Und digital soll man bitte auch noch sein. Zumindest sagt Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner Sätze wie: "Wir sind zwar ein traditionelles Volksfest. Doch wir wollen mit der Wiesn auch nicht den Anschluss an die digitale Welt verlieren." Gemeint ist damit das offizielle Oktoberfest-Computerspiel, mit dessen Hilfe man es sich im kommenden Jahr auch virtuell auf Bierbänken gemütlich machen kann.
Gute alte Zeiten auf dem Münchner Oktoberfest?
Doch zwischen all der Zukunfts- und Bierzeltmusik gibt es auf der Wiesn auch Dinge, die ordentlich aus der Zeit gefallen zu sein scheinen. Die Oide Wiesn natürlich, klar. Und das gilt auch für den "Früchte-Krug", jenen Wiesn-Stand, an dem man seine Schoko-Früchte immer noch mit D-Mark bezahlen kann. Braucht's das? In Zeiten, wo jeder Tourist am liebsten die Kreditkarte zückt? Den Krugs ist das herzlich egal. Am Anfang war das mit der alten D-Mark vor allem eine Gaudi. Dann ein Service für die nostalgische Kundschaft. Und heute ist es gewissermaßen Kult auf der Wiesn, ein Wiedererkennungsmerkmal.
Nur für die Preise gilt das nicht so recht. Für einen Spieß Schoko-Erdbeeren zahlt der Kunde fünf Euro – oder, Umrechnungsfaktor eins zu zwei – zehn D-Mark. Naja, mit der guten alten Zeit hat das nur noch bedingt zu tun.
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