
"Amigo" und "Filz": Eine Affäre zeigt den Triggerpunkt der CSU

Plus Bei der Maskenaffäre kann von einem Amigo-System nicht die Rede sein. Aber alles perfekt lief eben damals zu Beginn der Pandemie auch nicht.
„Amigo“, „Filz“, „Vetternwirtschaft“ – diese Begriffe sind am Körper der CSU das, was man in der Medizin Triggerpunkte nennt. Werden diese Begriffe erwähnt, löst das reflexartig Schmerzen aus und führt zu höchst erregten Abwehrreaktionen.
Das kann – wie in der Nacht zum Mittwoch im Landtag – so weit gehen, dass ein ansonsten ruhig und reflektiert agierender Rechtsprofessor, der frühere bayerische Justizminister Winfried Bausback (CSU), sich in einen zornigen Racheengel verwandelt. Weil Grüne, SPD und FDP aus seiner Sicht partout nicht einsehen wollten, dass es sich bei den moralisch höchst fragwürdigen Masken-Geschäften von Georg Nüßlein, Alfred Sauter und Andrea Tandler um bedauerliche Einzelfälle gehandelt hat, versuchte er den Spieß umzudrehen, und haute den Ampelparteien die Trauzeugen-Affäre im Bundeswirtschaftsministerium um die Ohren.
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"Dieser Vergleich ist schon alleine deshalb absurd, weil es in der Maskenaffäre um Millionen schwere Bereicherung ging, die nur deshalb möglich war, weil die Geschäftemacher über beste Kontakte in die Staatsregierung verfügten."
Mit diesem Satz hat sich Bachmeier kurz aus der Deckung gewagt, um im nächsten Satz gleich wieder alles zu relativieren. Nein, die CSU hat keine "Einzelfälle" produziert, sondern am laufenden Band Dreck an den Stecken geklebt. Die von Wolfgang S. angerissenen Dinge sind nur die, die am meisten bekannt wurden. Dass selbst Seehofer bezüglich Söder von "Schmutzeleien" sprach, lässt tief blicken. Dass die sogenannte "Trauzeugenaffäre" im Gegensatz zu den von der CSU bzw. CSU-nahen Kreisen eingefädelten Geschäften nicht einmal Peanuts waren, hätte man durchaus etwas deutlicher sagen können.
Ihrem Eingangssatz, Herr Bachmeier, würde ich heftigst widersprechen. Gerade die Maskenaffäre zeigt beispielhaft das zur CSU-DNA gewordene Amigosystem. Haben Sie eigentlich die Verwandtenaffäre mit dem Hauptprotagonisten Georg Schmid vergessen? Oder die Panama-papers, oder das Landesbankfiasko im schmierigen Alpe-Adria-deal?
Wir haben uns wohl alle daran gewöhnt, dass immer irgendwie, wenn es um abzocken geht, ein oder mehrere Christsoziale auf der monetären Gewinnerseite steht/stehen. Am Stammtisch wird's abgewschlossen mit "Hund' sans scho"
Und es geht ja immer weiter wie z. B. die Söder-Schmelzer-Affäre mit den weit überhöhten Mieten für das Nürnberger Museum für einen großzügigen Parteispender oder aktuell Scheuers totale Vergesslichkeit beim Stammstrecken-Untersuchungsausschuss, bei dem sich der ehemalige Verkehrsminister weder an Telefonate noch Briefe der bayerischen Verkehrsministerin erinnern kann.
Darüber berichtet zwar die SZ gelegentlich, aber es gibt nicht wochenlange Kampagnen der Springer-Presse wie bei Verfehlungen linker Politiker. Der CSU-Wähler nimmt das gar nicht wahr oder es interessiert ihn nicht, denn Hund waren's halt schon immer, seine CSUler.