Das Medikament Paxlovid kann im Kampf gegen das Coronavirus helfen. Das Problem: Kaum jemand kennt es. Nun soll es vermehrt zum Einsatz kommen. Ist es dafür zu spät?
Als damals der erste Corona-Impfstoff zugelassen wurde, lief die Marketing-Maschinerie auf Hochtouren. Es gab Werbekampagnen, Impfbusse, die in die Problemviertel der Großstädte fuhren und Politikerinnen und Politiker, die, wann immer sie an einem Mikrofon standen, auf die immense Bedeutung des Impfens hinwiesen. Um das ganz deutlich zu machen: Das alles war absolut richtig! Einer aktuellen Modellierung zufolge haben die Impfungen schließlich allein in ihrem ersten Jahr weltweit fast 20 Millionen Covid-19-Tote verhindert.
Umso erstaunlicher ist es, dass für das Medikament Paxlovid bisher kaum Werbung gemacht wurde. Immerhin soll das Mittel bei Risikopatientinnen und -patienten die Gefahr eines schweren Krankheitsverlaufs um fast 90 Prozent verringern. Beenden werden die Tabletten die Pandemie freilich nicht – aber man sollte sie als eines von mehreren Werkzeugen nutzen, um vor allem alte oder kranke Menschen zu schützen. Gerade jetzt, wo die Infektionszahlen so hoch sind und es kaum noch Schutzmaßnahmen gibt.
Gesundheitsminister Lauterbach will Paxlovid vermehrt zum Einsatz bringen
Viele Menschen, die aufgrund ihres Alters oder bestimmter Erkrankungen, besonders schwer an Corona erkranken könnten, kennen das Medikament aber nicht einmal. Dass sie ihren Arzt oder ihre Ärztin aktiv nach Paxlovid fragen, erübrigt sich damit oft. Auf der anderen Seite scheinen Medizinerinnen und Mediziner das Mittel nicht allzu häufig zu rezeptieren – möglicherweise auch wegen Neben- und Wechselwirkungen.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will nun dafür sorgen, dass Paxlovid künftig mehr zum Einsatz kommt. Ein guter Ansatz. Gemessen daran, dass das Medikament schon seit Monaten auf dem Markt ist, kommt dieser Schritt allerdings zu spät.
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Dieser Kommentar kommt mir vor wie der Versuch eines trotzigen Teenagers, der sich etwas in den Kopf setzt, ohne die Folgen genau zu kennen. Arzneimittelwerbung ist eine ziemlich knifflige Sache. Ich denke, die Ärzte wissen genau, wann und warum sie Paxlovid einsetzen oder nicht. Sicher haben sie von den Herstellern die nötigen Informationen bekommen, um entscheiden zu können, ob ein Patient dafür geeignet ist oder nicht. Mit so einem Medikament kann man nicht umgehen wie mit einer Brausetablette gegen Kopfweh. Dafür ist Fachwissen notwendig, das die Kommentatorin anscheinend nicht hat oder nicht willens ist, es sich anzueignen und damit den Leser zu bereichern. Zeitungsmache sollte vor allem Information bedeuten, nicht Stimmungsmache. Dieser Kommentar wie auch der vorausgegangene Bericht (der für mich kein fundiert recherchierter war) sind letzteres, keine seriöse Information.