
Der Freistaat trägt Mitverantwortung für den Zustand der Schwimmbäder

Die Schwimmfähigkeit bayerischer Kinder ist drastisch zurückgegangen, ein Grund sind die maroden Schwimmbäder. Der Freistaat will sich aus der Affäre ziehen.
Bayern braucht Bäder – und Bayerns Bäder brauchen Sanierungen. 1,78 Milliarden Euro haben sich in den 452 sanierungsbedürftigen Frei- und Hallenbädern an Sanierungskosten angestaut, dem gegenüber steht das staatliche Sonderprogramm Schwimmbadförderung (SPSF) mit einem Gesamtvolumen von nur 120 Millionen Euro. Eine lächerliche Summe, und der Freistaat wälzt die Verantwortung auf die Kommunen ab.
Ja, diese sind für Bau und Instandhaltung ihrer Bäder selbst verantwortlich. Die sind aber ein freiwilliges Angebot, die Kommunen müssen mit ihren Geldern zunächst ihren Pflichtaufgaben nachkommen, wie etwa dem Neubau eines Feuerwehrhauses oder einer Kindertagesstätte. Gleichzeitig liegt die Möglichkeit, sich körperlich ertüchtigen zu können, in der Verantwortung des Staates.
Schließende Bäder vergrößern die Distanzen – auch für Grundschulklassen
Der Zustand der Bäder wirkt sich auch auf die Schwimmfähigkeit aus: Mit schließenden Frei- und Schwimmbädern wachsen die Distanzen zum nächstgelegenen Nass. Gerade Grundschulen können deshalb immer häufiger keinen Schwimmunterricht mehr anbieten. Die Folge: In den vergangenen drei Jahren hat sich die Anzahl der Kinder verdoppelt, die am Ende der Grundschulzeit den Freischwimmer nicht bestehen würden.
Der Freistaat muss sich den Vorwurf gefallen lassen, Bäder und ihre Sanierungen nicht ausreichend und niederschwellig genug zu fördern. Gerade jetzt im Wahljahr ist es an der Zeit, daran etwas zu ändern.
Die Diskussion ist geschlossen.
Es mag ja sein, dass der Staat an der falschen Stelle etwas zu viel gespart hat.
Zu meiner Kindeszeit in den 60ern haben wir das Schwimmen im Baggersee von unseren Eltern gelernt. Das war aber kein hergerichteter Badesee, von denen es heute viele gibt. Ins Freibad gingen wir kaum, kostete ja.
Ich meine, heutige Eltern sollten sich aehnlich um ihre Kinder kuemmern und nicht alles auf den Staat schieben.
Wir brauchen dringend unsere Bäder.
Sollen sich doch mal unsere Politiker an den Beckenrand stellen und sich selber davon überzeugen in den Schulschwimmstunden. Erschreckend.
Wollen die wirklich die Kinder dann auf dem Gewissen haben, die ertrinken.
Ja richtig es geht nicht um Fußball und viel Geld sondern es könnte ja Schwimmsport sein,..
Meine Kinder machen Leistungssport schwimmen und es fehlen hier Wasserflächen und Augsburg bräuchte endlich ein 50 m Bad.
Ich könnte hier einen Roman schreiben, es ist einfach traurig für was der Staat Geld aus gibt.
Schönen Tag Susanne
Sie haben ja grundsätzlich Recht. Aber denken Sie mal dran, wie viele Gruppen es gibt die etwas von der öffentlichen Hand fordern. Um alle Wünsche zu erfüllen bräuchte man voraussichtlich ein mindestens doppelt so hohes Budget (wenns reicht).
Nur zwei von vielen Beispielen: a. die Fahrradlobby will mehr Radwege, mehr Radwege. b. Aufwände für Flüchtlinge, Asylbewerber explodieren. Man kann eben jeden € nur einmal ausgeben.