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Die Politik darf den Lehrermangel nicht länger nur geschehen lassen. Sie muss Jahre im Voraus gegensteuern.
Es ist eine ständige Fahrt im Kreis – und sie hat nicht wenige Lehrkräfte schon aus der Kurve geschleudert: Wenn an Schulen Personal fehlt, häuft sich bei den verbleibenden Lehrkräften die Arbeit. Im schlimmsten Fall fallen sie selbst erschöpft aus. Und Teilzeitkräfte denken unter diesen Umständen oft nicht im Traum daran, ihre Stunden auch noch freiwillig aufzustocken. Die Umfrage des bpv sollte ein Weckruf sein: ein Alarmsignal an die Politik, den Lehrkräftemangel nicht nur als akutes Problem zu sehen, sondern ihn endlich vorausschauend und langfristig anzugehen.
Für Gymnasien kann man den Lehrermangel noch abmildern
An Grund- und Mittelschulen ist dieser Mangel längst da. Doch für die Gymnasien ist es noch nicht zu spät, um gegenzulenken. Gerade ist die Lage noch vergleichsweise komfortabel. Doch wartet man zu lange untätig ab, fehlen im Jahr 2025 schlagartig rund 1000 Gymnasiallehrkräfte. Denn dann lernen dort statt acht Jahrgängen wieder neun, dann greift die Wiedereinführung des G9 im Freistaat. Statt ungebremst auf diese Kluft zuzurasen, muss die Regierung nun für Planungssicherheit sorgen.
Lehrkräfte sollten von fachfremden Verwaltungsaufgaben entlastet werden, damit sie mehr Unterricht erteilen können. Und statt erst Mitte des Jahrzehnts hunderte neue Stellen auf einmal auszuschreiben, sollten diese schon jetzt nach und nach geschaffen werden. Denn noch gibt es genügend Nachwuchslehrkräfte, die von der Uni kommen und gern in Bayern unterrichten würden. Stellt man sie nicht ein, wandern sie in andere Jobs oder Bundesländer ab und sind für Bayern oft verloren.
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