Quereinsteiger für die Kita zu gewinnen, ist überfällig
In Bayern fehlen derzeit 14.400 Fach- und Ergänzungskräfte in den Kindertagesstätten. Der Schritt, berufsfremde Personen zu gewinnen, ist überfällig. Doch ihnen sollten nicht alle Türen offenstehen.
Mit dem seit zehn Jahren bestehenden Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz ist es nicht weit her: Eltern finden keinen Platz für ihr Kind, Gruppen müssen schließen, weil Erzieherinnen fehlen. Über Jahre wurde versäumt, genug Fachkräfte auszubilden, vor allem aber, die Bedingungen für bestehende Kitakräfte zu verbessern. Und das, wo immer mehr Kinder außer Haus betreut werden, weil immer mehr Eltern Job und Familie vereinbaren wollen.
Verwaltungsangestellte und Küchenkräfte, damit Erziehern mehr Zeit für die Kinder bleibt
Dass nun versucht wird, Frauen und Männer aus anderen Berufen für die Arbeit in den Kitas zu gewinnen, ist ein überfälliger Schritt. Nötig sind zudem mehr Mitarbeiter, die den Fachkräften Aufgaben abnehmen – Verwaltungsangestellte etwa oder Küchenkräfte – und ihnen mehr Zeit für die Kinder ermöglichen. Quereinsteiger aber dürfen nur entsprechend ihrer Qualifikation eingesetzt werden.
Falsch ist aber, dass man in Bayern nun Vorgaben aufweicht und Kitaleitungen keine pädagogische Ausbildung mehr brauchen. Ebenso, dass Quereinsteiger Erziehern gleichgestellt werden, die eine deutlich fundiertere Ausbildung haben. Darunter leiden letztlich die Qualität – und die Kinder.
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"In Bayern fehlen derzeit 14.400 Fach- und Ergänzungskräfte in den Kindertagesstätten"
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Wir haben die niedrigste Geburtenrate seit Bestehen der Bundesrepublik und gleichzeitig fehlen überall Zehntausende Erzieher und Lehrer?
Finde den Fehler.....................................
Die Lösung für alles wo die bayrische Regierung die Arbeitsbedingungen nicht verbessern möchte: Quereinstieg!
An Schulen, im Kindergarten, in der Nachmittagsbetreuung.
Vielleicht mal schauen warum es nicht genug Leute auf dem Direkteinstieg gibt?
"Vielleicht mal schauen warum es nicht genug Leute auf dem Direkteinstieg gibt?"
Wie viel verdient man als ausgebildete Erzieherin?
Nach erfolgreichem Abschluss deines Anerkennungsjahrs und der staatlichen Prüfung liegt dein Einstiegsgehalt bei ca. 2.600 Euro brutto im Monat.
Das sind in etwa 1.920 € netto. Bürgergeld: 563 €, zuzüglich Wohnung und Heizung.
Es lohnt sich einfach nicht, für dieses Geld die Verantwortung zu tragen.
Das gilt auch für Pflegeberufe. Während der Corona-Pandemie wurden sie als wichtig hervorgehoben, aber außer Applaus hat sich nicht viel getan.
Ich muss Ihnen leider widersprechen: Nach meiner Erfahrung beschweren sich die wenigsten Pfleger/Erzieher/Lehrer über die Vergütung, als über die Arbeitsbedingungen (große Gruppen, Dienstpläne, Dokumentation und Papierkram).
Sie fragten nach dem Direkteinstieg.
Und wenn junge Menschen erfahren, dass die 4-5-jährige Ausbildung unvergütet ist, spielen Dienstpläne und große Gruppen gar keine Rolle mehr.
Mag sein, dass das finanzielle bei den alt Eingesessenen noch besser ist und andere Kriterien eine Rolle spielen, aber für Berufseinsteiger ist der finanzielle Anreiz ausschlaggebend.