Bayerns Ministerpräsident Markus Söder denkt über das Weltall nach. Anfangs gab es für die bayerische Weltraum-Idee noch Spott. Daraus ist Respekt geworden.
Der große Shakespeare soll einmal gesagt haben, aus Spöttern würden oft Propheten. Sie können aber auch daneben liegen. Ministerpräsident Markus Söder jedenfalls musste sich 2018 einigen Spott anhören, als er das 700 Millionen Euro schwere Raumfahrtprogramm "Bavaria One" verkündete. Einige Jahre später nun zeigt sich, dass es sich dabei nicht um die hochfliegende Vision eines Politikers handelt, sondern um eine bodenständige Mission, die erste Früchte trägt.
An der TU München ist unter der Regie des Astronauten Ulrich Walter eine Raumfahrt-Fakultät im Aufbau, die mit 50 neuen Professuren und 4000 Studierenden zur größten ihrer Art in Europa werden soll. Im August soll von Schottland aus die erste Rakete eines Augsburger Unternehmens mit einem Satelliten an Bord die Erde verlassen. Im Visier des weiß-blauen Raumfahrtprogramms sind nicht Mars oder Mond. Es geht darum, erdnahe Satelliten ins All zu schießen, die für Telekommunikation oder Forschungszwecke eingesetzt werden. Weltweit spricht man von einem Milliardenmarkt mit hohem Nutzwert.
Auch der Name Mondkontrollzentrum lädt zum Spott ein
Am Mittwoch nun erfolgte der nächste Schritt der Söder'schen Weltraum-Mission: die Unterzeichnung einer Absichtserklärung für ein Mondkontrollzentrum in Bayern. Wieder lädt der Name zum Spott ein. Tatsächlich geht es nicht darum, den Erdtrabanten von Oberpfaffenhofen aus zu kontrollieren, sondern bei den nächsten bemannten Mondmissionen der Nasa eine Rolle zu spielen. Über die lacht übrigens keiner.
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Nice to have. Ich sehe drängendere Fragen/Probleme von Bayern und Deutschland, die es zu lösen gilt.