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Tropische Hitze und abkühlende Gewitter: Hotspot Franken
![Über das Ahorntal in der Fränkischen Schweiz ziehen Gewitterwolken auf. Über das Ahorntal in der Fränkischen Schweiz ziehen Gewitterwolken auf.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Vielerorts fast unerträgliche Hitze - da zieht es die Menschen in die Freibäder, in schattige Parks oder Biergärten. In Coburg schwingen viele zu Samba-Klängen die Hüften, in Amberg trifft sich die Stadt zum Spielen. Gewitter bringen vor allem in Franken Abkühlung.
Temperaturen wie in Spanien, Hüftschwünge wie in Brasilien, Badespaß wie am Meer: Die Menschen in Bayern haben erneut ein sommerlich-heißes Wochenende mit vielerorts fast unerträglicher Hitze erlebt. Abkühlung brachten Gewitter später vor allem in Franken, größere Schäden durch Unwetter wurden zunächst nicht bekannt, allerdings wurden mindestens zwölf Menschen verletzt. Möhrendorf-Kleinseebach im Landkreis Erlangen-Höchstadt ist nun bundesweit bekannt als Ort, an dem am Samstag die bislang höchste Temperatur des Jahres gemessen wurde.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) registrierte im Gemeindeteil Kleinseebach unweit der Regnitz am Samstag 38,8 Grad Celsius, wie ein DWD-Meteorologe anhand vorläufiger Daten sagte. Im unterfränkischen Kitzingen waren es demnach 37,8 Grad. Den bisherigen Rekord für dieses Jahr hatte der vorvergangene Sonntag (9. Juli) mit 38,0 Grad im baden-württembergischen Waghäusel-Kirrlach gehalten.
Viele Menschen zog es trotz der Tropenhitze am Wochenende nach draußen: Sie suchten Abkühlung in Seen, Bädern oder an Flüssen. Im oberfränkischen Coburg tanzten Zehntausende beim Samba-Festival durch die Gassen der Stadt. In Amberg in der Oberpfalz versammelten sich am Samstag mehr als 2000 Menschen zum gemeinschaftlichen "Mensch ärgere dich nicht"-Spielen. Zahlreiche Spieler versuchten laut Stadt, mit ihren Tischen einen Schattenplatz zu ergattern. Der Schweiß wurde belohnt - mit genau 2117 Teilnehmenden gelang ein Rekord.
In München tanzten am Sonntagmorgen trotz kräftiger Regenschauer Tausende Frühaufsteher beim traditionellen Kocherlball. Die ersten kamen noch bei Dunkelheit gegen 4.00 Uhr, um einen guten Platz im Biergarten zu ergattern. Die Veranstalter sprachen von einem launischen Wettergott, der die rund 11 000 Besucher überraschte. Der Stimmung habe das aber nicht geschadet. Gegen 7.00 Uhr sei die Sonne herausgekommen.
Stürmisch und regnerisch wurde es am Samstagabend vor allem in Franken. Die Unwetter fielen allerdings deutlich schwächer aus als erwartet. Nach Angaben der Feuerwehr stürzten vereinzelt Bäume um, Äste knickten ab.
Bei einer Firmenfeier im Freien in Mittelfranken wurden zwölf Menschen verletzt, einer schwer, wie ein Sprecher der Polizei am Sonntag sagte. Die Feierenden in Gutenstetten (Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim) seien von dem Unwetter am Samstagabend überrascht worden. Der Sturm riss demnach mehrere Sonnenschirme und Pavillons aus ihren Verankerungen. Die fliegenden Gegenstände trafen einige der Anwesenden.
In den nächsten Tagen soll die warme und feuchte Luft nach Angaben des DWD vor allem im Süden Bayerns immer wieder Schauer und Gewitter bringen.
(dpa)
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