Mit einem Klick zum Monarchen des Monats

Von unserem Korrespondenten Ulrich Schilling-Strack, London

Mehr als zwei Millionen Besucher pro Monat interessierten sich zuletzt für die etablierte Version, auf der man den Buckingham Palast besichtigen durfte und allerlei Wissenswertes über die Queen nebst Anhang erfuhr. In der brandneuen Ausgabe präsentiert sich das Haus Windsor noch farbiger und vor allem interaktiv. Der Hobby-Buchhalter bekommt Zugang zum allerhöchsten Finanzplan, und selbst eine Job-Börse öffnet per Mausklick die Pforten. Wer schon immer gerne in der königlichen Küche werkeln wollte, kann sich nun im Cyberspace bewerben.

Große Ereignisse werfen jedoch schon jetzt ihren Schatten voraus, und so bleibt eine ganze Abteilung der Homepage für das goldene Thronjubiläum reserviert. Im kommenden Jahr jährt es sich nämlich zum 50. Mal, dass Elisabeth II. gekrönt wurde, und das ganze Land ist aufgerufen, sich aktiv an den Festivitäten zu beteiligen.

Die ersten Vorschläge sind bereits eingetroffen und zum allgemeinen Ansporn veröffentlicht worden. Mancherorts pflanzt man einen Baum. Es wird auch viel gesungen und getanzt. Aber im Organisationskomitee ist man weiterhin offen für frische Ideen, und deshalb hat man ein brandneues Podium exklusiv für die junge Generation erstellt.

Die "Kid Zone" des Internet-Bestsellers startet mit einem Wettbewerb für den kleinen Dichter unter dem Motto "Wer schreibt das schönste Gedicht für das goldene Thronjubiläum?", und auch sonst geht es im Kinderparadies richtig lustig zu. Absoluter Kracher soll der "Monarch des Monats" werden, der mit Geschichten um einen coolen König mordsmäßig spannend daherkommt.

Passend zur Vorweihnachtszeit hat es diesmal Heinrich VIII. (1491 - 1547) auf den Ehrenplatz geschafft, und über diesen speziellen Vertreter des Hochadels gibt es wahrlich einiges zu erzählen. Fein säuberlich wird vor dem Kinderauge das abwechslungsreiche Eheleben des Tudor-Herrschers seziert. Sechs Frauen, zwei Scheidungen, zwei Enthauptungen - da kommen die meisten Eltern und auch das Haus Windsor einfach nicht mit. Außerdem hat Heinrich aber noch gerne Tennis gespielt und Fremdsprachen gelernt.

Die hohe Kunst der Diplomatie hingegen war nicht so sein Fach. Als man ihm die zukünftige Gattin Anna von Kleve erstmals vorstellte, entfuhr ihm nach Angaben von "www.royal.gov.uk" der üble Fluch: "Man hat mir ein belgisches Brauerei-Pferd geschickt!", was die Ehe gleich zu Anfang etwas belastete. Wenigstens musste Anna von Kleve nicht aufs Schafott. Ein paar hundert Jahre später schaffte es der Satz jetzt immerhin zum Zitat des Monats. Man kann schon etwas lernen auf der Homepage der Royals.