100 Kilo Kartoffeln geschält und zubereitet
Dattenhausen Antonie Schiefnetter drückt die Kartoffeln in die Küchenmaschine. Die macht mit den rohen Knollen kurzen Prozess. Eine nach der anderen kommt schön klein geschnitten unten wieder raus. "Das werden die Kartoffelwaffeln", erklärt Schiefnetter, während sie die volle Schüssel auf eine Waage stellt. Dinkelvollkornmehl, Eier, Zwiebeln und Salz dazu - fertig ist die Waffelmasse.
In der Küche im Zehntstadel geht es am Samstagabend beim Kartoffelfest in Dattenhausen hoch her. Es ist etwa 19 Uhr, fast jeder Platz im Stadel ist mit hungrigen Gästen besetzt. Die Mitglieder der Vereinsgemeinschaft müssen ordentlich anpacken - und das tun sie schon seit Stunden. Am Freitag wurde bereits das Apfelmus, das es beim Fest zu den Kartoffelwaffeln gibt, gekocht. Und am Samstag haben die fleißigen Helfer rund 100 Kilogramm Kartoffeln geschält - sowohl roh, als auch gekocht, sagt Schriftführerin Tanja Döhnel.
Rund drei Stunden lang Kartoffeln geschält
Rund drei Stunden haben sieben Frauen dafür gebraucht. Monika Hitzler sagt: "Das ist eine Dorfgemeinschaft. In einer Stadt gibt es so etwas nicht." Die anderen Frauen stimmen zu. Und Koch Heiko Gschwind holt schon das nächste Blech mit lecker duftendem Zwiebelkuchen aus dem Ofen.
Marlies Frech war die Chefin am Eintopf, sagen die anderen. Natürlich werden dafür Kartoffeln verwendet - aber auch Gewürze, Zucchini, Bohnen und Gelbe Rüben. Wichtig seien die verschiedenen Sorten von Wurst - Debrecziner oder etwa Pefferbeißer, meint Frech. Das Rezept für den Eintopf liegt für alle vom Kochteam gut sichtbar in der Küche bereit.
Der Vorsitzende der Vereinsgemeinschaft, Peter Burdack, steht selbst an den Bratkartoffeln. Mit einer ordentlichen Portion Fett und Pfeffer brät er die gekochten und klein geschnittenen Knollen an. Rund 15 bis 20 Mitglieder der Vereinsgemeinschaft seien im Einsatz: "Bei uns helfen alle mit." Dass es gerade ein Kartoffelfest gebe, das sei "aus Spaß an der Freud'" entstanden, meint er mit einem Lächeln. Die Knollen beziehen die Dattenhausener von einem Bauernhof aus Zöschlingsweiler.
Hannelore und Georg Trögele lassen sich derweil die Sauren Kutteln schmecken. Zu der Spezialität mit der braunen, sämigen Soße gibt es die Bartkartoffeln von Peter Burdack. Die beiden sind begeistert: "Das ist sehr gut." Auch Anton Erhardt mag die Kutteln von der Vereinsgemeinschaft sehr gerne - auch wenn die von seiner Frau noch ein kleines "bisserle" besser seien. Früher sei das Gericht ein "Arme-Leute-Essen" gewesen. "Und heute reißt man sich darum", meint Erhardt.
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