Aus der Not eine Tugend machen
Dillingen ist die einzige Stadt im Landkreis, in der es überhaupt noch neben der Kernstadt Grundschulen als Außenstellen in verschiedenen Stadtteilen gibt. Und die sind nun wegen rapide zurückgehender Schülerzahlen in den kommenden Jahren massiv gefährdet. Um der drohenden Schließung der Grundschulen in Steinheim, Fristingen und Kicklingen zu begegnen und Eltern und Kindern der Grundschüler weiterhin kurze Wege und den Unterricht in vertrauter Umgebung und im Kreis der Nachbarskinder zu ermöglichen, hat das Staatliche Schulamt unter dem Dillinger Wilhelm Martin als Lösungsmodell die jahrgangskombinierten Klassen sozusagen "aus dem Hut gezaubert". Doch die sind beileibe keine Dillinger Erfindung. Im Gegenteil. Im Landkreis werden vergleichsweise wenig derartige Kombiklassen angeboten, obwohl deren Wert sich zwischenzeitlich bis zu den teuer zu bezahlenden Privatschulen herumgesprochen hat, die Ähnliches praktizieren. Von über 140 jahrgangskombinierten Klassen in ganz Schwaben befinden sich bislang lediglich zwei in Schulen unseres Landkreises. So will man nun also aus der Not eine Tugend machen, denn für das Modell gibt es auch zusätzliche Stunden zur speziellen individuellen Förderung der Buben und Mädchen.
Zusammengefasst werden üblicherweise die Klassen 1 und 2 sowie 3 und 4. In Steinheim scheint dies unproblematisch, weil es dort nur einen Schulstandort gibt. Anders in Fristingen und Kicklingen: Bisher wurden die Erst- und Zweitklässler in Fristingen unterrichtet, bevor sie dann als Dritt- und Viertklässler nach Kicklingen gingen. Wilhelm Martin favorisiert den Standort Kicklingen, weil er bessere räumliche Voraussetzungen bietet. Man wird sich also zusammenraufen müssen, will man überhaupt noch ortsnah beschulen. Die Alternative wäre die tägliche Fahrt nach Dillingen. So wird es wohl, wie ein Fristinger vermutete, zwar eine Vernunftehe, aber keine Liebesheirat der Ortsteile geben.
Der Vorschlag des Schulamtsdirektors, sozusagen als "Kompensationsgeschäft" die ebenfalls von Nachwuchsproblemen geplagten Kindergärten auf die Kneipp-Kindertagesstätte in Fristingen zu konzentrieren, ist im Übrigen eine ausgezeichnete Idee, um das Miteinander der Ortsteile zu stärken.
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