Baby Finn: Es muss etwas passieren
Finn und viele andere Kinder in der Region sind auf Pflegefachkräfte angewiesen. Aber es gibt zu wenig.
Ein kleines Baby, das so schwer krank ist, dass es ohne medizinische Rundumversorgung nicht überleben kann. Die Geschichte von Finn lässt niemanden kalt. Nicht nur, weil der Dillinger Bub vor acht Monaten so eingeschränkt auf die Welt kam. Vor allem, weil er seit seiner Geburt nicht nach Hause kann, er sein noch so junges Leben bislang auf der Intensivstation und in einem Kinderheim verbringen muss. Es gibt nicht genügend Pflegefachkräfte, die seine Eltern bei der Versorgung daheim unterstützen können. Und mit diesem Problem ist Finn nicht allein, seine Geschichte ist kein Einzelschicksal. Leider. Es gibt so viele Menschen – Kinder wie Erwachsene –, die auf Hilfe von Pflegepersonal angewiesen sind. Sei es in einer Einrichtung oder ambulant zu Hause. Das gilt auch für den Landkreis Dillingen. Doch es gibt schlicht zu wenig Frauen und Männer, die diesen Beruf ausüben. Das hat viele Gründe: schlechte Bezahlung, komplizierte Gesetze, zu hohe körperliche Anforderungen, zu wenig Anerkennung, unkooperative Krankenkassen. Dabei ist der Beruf doch in unserer heutigen Zeit, in der Menschen nicht nur immer älter werden, sondern auch mit schweren Krankheiten leben können, so wichtig.
Müssen die Lokalpolitiker aktiv werden?
Dieser Fachkräftemangel ist nicht plötzlich aufgeploppt. Längst ist er da und immer ein gern und viel diskutiertes Thema. Vor allem, wenn wieder eine Wahl vor der Tür steht. Aber hat sich in den vergangenen Jahren wirklich etwas verändert? Gibt es Konzepte, Ideen, dass mehr Menschen den Beruf einer Pflegekraft erlernen wollen? Welche, die wirklich Früchte tragen? Vielleicht darf dieses Thema nicht nur auf bundespolitischer Ebene diskutiert werden, sondern auch auf lokaler Ebene. Was können wir, die Politiker vor Ort, unternehmen, um dem Pflegenotstand entgegenzuwirken? Es sind doch unsere Mitbürger, die auf Hilfe angewiesen sind. Menschen wie der kleine Finn.
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