Das Mulchen und die Bienen – ein Streitgespräch in Bissingen
Plus Ein Imker verzweifelt über gemähte Blumenwiesen. Was sagen das Landwirtschaftsamt und der Bauernverband?
Schon der Großvater bewies ein Riesenherz für die kleinen putzigen Summer. „Klar, dass die Sache mit der Bienenzucht irgendwann auf mich übergesprungen ist“, gibt Jochen Oßwald gern zu. Der heute 51-jährige entwickelte mehr und mehr Aufmerksamkeit für die Umwelt. „Dass ich nach der Übernahme der Bienenvölker eines Tages sehr sensibel auf die Natur reagieren würde, war abzusehen“, meint der Mann aus Oberringingen, einem der 18 Ortsteile der Marktgemeinde Bissingen. So sehr, dass ihm das Herz heute wehtue über „den Mäh- und Mulchwahnsinn“ in unserer Region. Jüngstes und für den engagierten Tier- wie Pflanzenfreund schockierendes Beispiel: Der „abgemulchte“ Fohlenbach, ein Gewässer, das ganz in seiner Wohnortnähe vorbeifließt und später in die noch junge Kessel mündet.
Mulchen, ein aus dem Englischen entlehnter Begriff für das Mähen mit anschließender Zerkleinerung und Liegenlassens der Grünsaat, spaltet bisweilen auch die Gesellschaft. Für die einen stellt es einen wichtigen Beitrag zur langfristigen Bodenfruchtbarkeit sowie Ernteschutz dar. Für die anderen die tierschädlichste Art der Grünlandpflege, wenn nicht sogar eine Art Massenvernichtungsprogramm gegen Insekten. Der Standpunkt von Hobbyimker Jochen Oßwald scheint eindeutig zu sein: „Der Bach zwischen Bollstadt und Oberringingen hatte in voller Blüte gestanden mit Tausenden von Schmetterlingen, Bienen oder Libellen, die einfach durch die Maßnahme der Gemeinde verschwanden.“ Schon zuvor hatte ein Bauer mit Biogasbetrieb ein drei Hektar großes benachbartes Feld mit kleeartiger Luzerne – einem „reinsten Paradies für alles was fliegen kann“ – abmähen lassen.
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