Das ist Diskriminierung per Lohnzettel
Die Gewerkschaft NGG kritistiert die Lohn-Lücke. Warum Frauen immer noch weniger als Männer verdienen.
Gleiche Arbeit, unterschiedliche Bezahlung: Im Landkreis Dillingen verdienen Frauen, die in Vollzeit arbeiten, 18 Prozent weniger als Männer. Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) anlässlich des Internationalen Frauentages am kommenden Freitag mit. Sie verweist hierbei auf eine Statistik der Bundesagentur für Arbeit. Danach kommen Männer mit einer Vollzeitstelle im Kreis Dillingen auf ein durchschnittliches Bruttoeinkommen von 3307 Euro pro Monat – Frauen hingegen nur auf 2714 Euro. In Bayern beträgt der Verdienstunterschied bei Vollzeit zwischen den Geschlechtern 17 Prozent (Männer: 3556 Euro, Frauen: 2968 Euro). Dies liege teils an niedrigeren Positionen, die Frauen häufig hätten, insbesondere aber auch an der mangelnden Zahlungsbereitschaft von Unternehmen, so die NGG Schwaben. Gewerkschafter Tim Lubecki spricht von einer „Diskriminierung per Lohnzettel“. Es könne nicht sein, dass Frauen bei der Bezahlung trotz gleicher Arbeitszeit systematisch den Kürzeren zögen, so der NGG-Regionalchef. „Dabei sind es immer noch vor allem Frauen, die sich nach einem langen Arbeitstag um Familie und Haushalt kümmern – und das unbezahlt.“
Auch deshalb seien sie oft gezwungen, weniger zu arbeiten. So sind nach Angaben der Arbeitsagentur aktuell 81 Prozent aller Teilzeitstellen im Landkreis weiblich. „Gerade im Gastgewerbe und im Bäckerhandwerk ist es gang und gäbe, dass sie nur eine halbe Stelle haben – oder noch weniger“, kritisiert Lubecki. Allein das Gastgewerbe beschäftigt laut Arbeitsagentur im Kreis 1070 Minijobber. 770 von ihnen sind Frauen.
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