Die Stiftskirche in Obermedlingen: ein hölzernes Kleinod
Die Stiftskirche in Medlingen hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich.
Manchmal, an besonders klaren Tagen, da scheint es nur ein Katzensprung zu sein. Dann erheben sich scheinbar gleich hinter dem Kirchturm der Stiftskirche in Obermedlingen die Alpen. Keine unbekannten Gipfel ziehen hier im Konkurrenzkampf mit dem 73 Meter hohen Kirchturm den Kürzeren. Nein, im Fernduell der Berge mit dem Turm des Obermedlinger Gotteshauses hat sogar die Zugspitze höchstselbst das Nachsehen. 2962 Meter gegen 73. Alles eine Frage der richtigen Perspektive. Dabei steht die Kirche Mariä Himmelfahrt keinesfalls im Alpenvorland. Im brettelebenen Donautal ragt ihr Turm in den Himmel. Kilometerweit ist sie so zu sehen. Ein Leuchtturm des Glaubens. Seit fast 400 Jahren.
Doch die Geschichte des Klosters Obermedlingen reicht viel weiter zurück. Schon 1260 entstand hier eine Außenstelle des Dominikanerinnen-Klosters Maria Medingen, das aus allen Nähten platzte. 15 Nonnen zogen einige Kilometer weiter nach Obermedlingen. Fast 300 Jahre prägten sie das Leben hier. Dann trat der Pfalzgraf Ottheinrich zum evangelischen Glauben über. Und seine Untertanen gezwungenermaßen gleich mit. Die Dominikanerinnen von Obermedlingen bekamen einen evangelischen Pfarrer vorgesetzt, wie Kirchenführer Toni Lieb erzählt. Ihre katholischen Bücher wurden ihnen abgenommen. Schließlich wurden die Ordensfrauen sogar ins Lauinger Schloss eingesperrt. 1544 wurde der letzte katholische Gottesdienst in Obermedlingen gefeiert. Und dann brannte 1545 auch noch die Kirche ab. Brandstiftung munkelt man seit fast 500 Jahren.
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