Ein Rekordversuch vor Publikum
Der Gesangverein Dillingen will 25 Lieder in vier Minuten singen. Geht das?
Die „Kreissägen“ der zehn Männer des Gesangvereins stachen hervor. Die farbigen Stolen der 22 Sängerinnen leuchteten auf der Bühne des vollen Dillinger Stadtsaals, als der Start freigegeben wurde für einen unterhaltsamen sängerischen Sonntagnachmittag. Am Dirigentenpult des Gesangvereins Dillingen stand beim Faschingskonzert, mit und ohne Gitarre, Xaver Käser. Er inspirierte nicht nur seinen gemischten Chor, der zur Bestform auflief, sondern auch das Publikum. Dieses durfte gleich zu Beginn das Konzertmotto mit anstimmen: „Freut euch des Lebens“, riet der Gesangverein. „Wer nicht lacht, lebt vergebens. Darum stimmt mit ein!“ Den nächsten „Massenchor“ führte Käsers Gitarre zu „Was ist heut für ein Tag“ oder zur Ballade von den „frech gewordenen Römern“ anno 9 nach Christus. Gerne nahmen die animierten Saalsänger ein Quodlibet wahr, indem sie mehrstimmig einen Kanon aus vier verschiedenen Liedern mitgestalteten. Schließlich „klebte die Liebe wie Bärendreck“ und lud zu einem fein komponierten Kanon von Karl Marx ein. Weil der Dirigent sein komödiantisches Talent als Moderator reichlich ausschöpfte, gab es ständige Lachsalven auf klug eingestreute Witze und Anekdoten. Neben Liedern des Gesangvereins, die die Vorzüge der Musik charakterisierten, begeisterte ein Rekordversuch das Publikum. 25 Lieder wollte der Chor in vier Minuten aufführen. Xaver Käser hatte das Kunststück fertiggebracht, die Volkslieder inhaltlich zusammenhängend als Klanghäppchen zu arrangieren.
Das Vorhaben klappte reibungslos, so war dem Gesangverein großer Applaus sicher. Einen Höhepunkt hatte sich die Sängerschar zum Schluss aufgehoben. Es erklangen sieben Variationen über Franz Schuberts „Lauinger Forelle“. Beachtlich, wie der Chor die unterschiedlichen Adaptionen im Sinne Mozarts, Beethovens, Webers oder als Gebirgs-, Wiener-, Wolga- und italienische Forelle präsentierte. Damit gab es zu Recht „Ein Likörchen für das Chörchen“ und den Ehrenchorleiter Karl Bauer. Am leicht geöffneten Seiler-Flügel hatte diesmal Uli Weber Platz genommen, der mit partnerschaftlicher Eleganz begleitete. Rhythmisch sicher umspielte er die Operettenmelodien von Franz Lehár, Carl Millöcker und den „Carmen“-Abstecher, technisch und musikalisch gewandt interpretierte er die Schlager der Nachkriegszeit.
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