Die Kuh auf der Weide als Auslaufmodell
In Bächingen trafen sich Fachleute und Praktiker zum Dialog
15 Hektar Grünland haben die 50 Kühe von Bernhard Delle und deren Kälber zur Verfügung. Doch meistens, sagt der Züchter, stehen die Tiere trotzdem dicht gedrängt an der B16 im Schatten einiger Bäume. „Die lassen sich vom Fahrwind der Autos und Lkw kühlen“, erzählt er. Gelächter brandet unter den Teilnehmern des 2. Beweidungsforums auf, das zwei Tage lang im Bächinger Mooseum stattfand. Behördenvertreter aus den Bereichen Naturschutz, Landwirtschaft, Mitglieder von Verbänden, Vereinen und Landwirten, die sich mit dem Thema Naturschutz und Beweidung beschäftigen, stehen zusammen mit Delle in der Nachmittagshitze auf der Weide. Nebenan hat sich die Herde bei der Tränke versammelt und dafür ihren Schattenplatz aufgegeben.
„Wie schwer ist es, solche Pachtflächen zu bekommen?“, fragt einer der Teilnehmer mit Blick auf die Thematik Biogas. Delle erzählt von Hektarpreisen von bis zu 500 Euro und einer seiner Weiden, die mittlerweile auf vier Seiten von Maisfeldern eingekreist ist. „Das ist mittlerweile das größte Problem, noch Flächen zu bekommen“, sagt der Metzger, Gastwirt und Züchter, der erst kürzlich mit einem Partner die Angus Group gegründet hat und auf insgesamt 120 Hektar Weideland rund 100 Mutterkühe mit Nachzucht hält. Die weidenden Rinder am Straßenrand, sie sind für viele mittlerweile ein ungewöhnlicher Blickfang, sagt Dr. Bettina Burkart-Aicher von der Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege, die das Forum initiiert hat. „Die Beweidung ist bei uns stark zurückgegangen. Man sieht kaum mehr Tiere in der Landschaft.“ Dabei sei das nicht nur für den Naturschutz, sondern auch für das Heimatgefühl und die Landschaftsästhetik von großer Bedeutung. „Die Landwirtschaft wird immer agroindustrieller, da hat Beweidung keinen Platz mehr. Den muss man bewusst wieder schaffen“, sagt Burkart-Aicher. Und dafür sei ein solches Weideforum, bei dem man untereinander ins Gespräch komme, genau das Richtige.
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