Eine Vorahnung auf den Advent
Erste Gelegenheiten gab es am Wochenende, um sich für die Weihnachtszeit zu rüsten
Landkreis Kuschelig weich ist die grüne Pudelmütze, die sich der achtjährige Johann über den Kopf zieht. Aber leider auch ein bisschen zu groß. Gemeinsam mit Oma Gertraude Gebert aus Eppisburg ist der Bub an diesem ungemütlichen Samstagvormittag in den Koarastadel nach Haunsheim gekommen, um dort zu bummeln. Zum ersten Mal ist Gertraude Gebert hier. Und absolut begeistert. „Es ist wirklich schön hier, so viel Handarbeit und nicht dieser Konsumkitsch“, sagt sie. Handarbeit, die gibt es in Haunsheim auch bei Leonie, Clara, Emma, Lena und Lea.
Seit Montag haben sie fleißig gebastelt. Nun verkaufen die Mädchen an ihrem eigenen kleinen Stand Christbaumanhänger, Wollkordeln oder aber Fensterbilder. Die Einnahmen wollen sie an das Tierheim spenden. Und die Geschäfte gehen gut. „Wir haben schon mehr als 30 Euro eingenommen“, sagt Leonie stolz. Im Untergeschoss kann auch Franz Schuster nicht klagen. Das Fleisch der sechs Rehe, das er mitgebracht hat, ist am Mittag bereits ausverkauft. Ebenso wie das Wildschwein. „Aber Hirsch habe ich noch“, sagt Schuster.
Hirsche, die gibt es auch auf dem Mödinger Adventsmarkt. Allerdings nicht in echt, sondern als Plätzchenausstecher. Rita Simson und Edith Kratzsch aber haben es am Samstagnachmittag die winzig kleinen Engelchen und Tannenbäume angetan. Sie sollen in diesem Jahr den Marmeladenplätzchen einen besonderen Charme verleihen. Gut möglich, meint Rita Simson, dass die neuen Errungenschaften gleich heute noch Verwendung finden. Doch nun zieht es sie hinüber zu einem weiteren Stand. Dort kaufen die beiden Damen traditionell die grüne Basis für den Adventskranz.
Vergleichsweise wenig ist dagegen am Sonntagmittag auf dem Cäcilienmarkt in der Gundelfinger Innenstadt los. Nur wenige Besucher schlendern durch die Straßen, um das Angebot der Händler zu sehen. Sie bieten die ganze Palette für die kalte Jahreszeit – von warmen Wollsocken über Schals und Mützen. Im Obergeschoss des Bleichestadels aber braucht man das alles nicht. Hier gibt es die kunstvoll geschnitzten Krippenfiguren der Lauinger Schnitzfreunde zu sehen und zu bestaunen. Parkplätze sind Mangelware an diesem Sonntag in der Dillinger Innenstadt. Tausende strömen teilweise von weither auf den traditionellen Martinimarkt und seinen zahlreichen Buden in der Königstraße oder in die Fachgeschäfte, die ab Mittag öffneten. Und der ein oder andere nutzt gleich noch die Gelegenheit, im Supermarkt das zu erstehen, was zum Plätzchenbacken noch fehlt. Wer nicht selbst backen will, der ist in Donaualtheim beim Adventsmarkt richtig. Hier gibt es am Stand der Kindergartenmütter leckere Adventsnaschereien. „Die Plätzleteller gehen am besten, weil da so viele verschiedene drauf sind“, sagt Nicole Baurschmid, die auch selbst mit gebacken hat. Ein Teil des Erlöses des Donaualtheimer Marktes geht auch in diesem Jahr an die Kartei der Not, das Leserhilfswerk unserer Zeitung.
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