Ausstellung: Das sind die Sudetendeutschen
Streifzug durch die Geschichte der Volksgruppe im Gundelfinger Bleichestadel
Gundelfingen Ächzend schleppten Max und Inge Hefele die schweren Plakattafeln die Treppe im Gundelfinger Bleichestadel nach oben. Zusammen mit Felix Vogt Gruber, Ortsobmann der Sudetendeutschen Landsmannschaft, schufteten sie für die Ausstellung „Die Sudetendeutschen – Eine Volksgruppe in Europa“, die am morgigen Samstag ihre Pforten öffnet. Sie bietet einen Streifzug durch die Geschichte der Sudetendeutschen von den Anfängen der Besiedelung im 13. Jahrhundert über die Wirren der Hussitenkriege und des Dreißigjährigen Krieges bis hin zum dunkelsten Kapitel, der Vertreibung und Flucht nach dem Zweiten Weltkrieg. Aber auch die Integration in der Bundesrepublik wird thematisiert. Zusätzlich kann der Besucher noch durch zwei Begleitausstellungen streifen: „Mozart auf der Reise nach Prag“, die sich mit dem musikalischen Genie und dem Dichter Eduard Mörike beschäftigt. In der Vernissage „Zyklus der Vertreibung“ stellt die mehrfach ausgezeichnete Künstlerin Gabriele Breit ihr Werk vor, in dem sie sich künstlerisch mit dem Erlebnis der Heimatvertreibung auseinandersetzt, die sie selbst noch erlebt hat. „Ziel der Ausstellung ist es, zur Verständigung zwischen den Sudetendeutschen und den Schwaben beizutragen“, erläutert Vogt Gruber.
Er freut sich, dass die Sammlung von Bildern, Texten und Porträts prominenter Persönlichkeiten von Berlin über München den Weg an die Brenz gefunden hat. Um auch der nachfolgenden Generation die Tradition und Kultur der Sudetendeutschen näher zu bringen, sind alle Schulen im Landkreis und auch darüber hinaus eingeladen worden.
Der Bleichestadel beherbergt die Ausstellung noch bis Sonntag, 13. Oktober. Der Eintritt ist frei. An den Sonn- und Feiertagen ist zusätzlich musikalische Unterhaltung geboten, etwa mit der Familie Rogler oder der Lauinger Klöppelgruppe, und es gibt Kaffee und Kuchen.
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