
Der ÖPNV soll im Kreis ausgebaut werden. Es gibt bereits ein fertiges Konzept, doch es fehlt bislang an Fahrerinnen und Fahrern.
Wer will, dass die Bürgerinnen und Bürger auf Bus und Bahn umsteigen wollen, muss zunächst einmal dafür sorgen, dass sie auch tatsächlich einsteigen können. Das versteht sich von selbst, dennoch kommt es vor, dass sich Nutzer des Öffentlichen Personen-Nahverkehrs (ÖPNV), so wie der Finninger Ekkehard Mutschler, veräppelt fühlen. Keiner erwartet einen Zehn-Minuten-Takt in einem Dorf von rund 800 Einwohnern. Doch die Forderung, dass zumindest die Minimallösung Rufbus reibungslos funktioniert, ist durchaus angebracht.
Ein solches Totalversagen ist zwar ein Einzelfall. Trotzdem ist es ärgerlich, dass Verspätungen von zehn Minuten fast schon normal sind. Fälle wie der in Finningen zeigen, dass sich vieles verbessern muss im öffentlichen Nahverkehr. Je zuverlässiger er funktioniert, desto mehr Menschen könnten darauf umsteigen. Ein weiterer Faktor sind natürlich die Abfahrtszeiten. Der Rufbus kommt, wie der Name schon sagt, nur, wenn man ihn bestellt hat. Dann fährt er aber trotzdem nur strikt nach Fahrplan. Flexibel ist das nicht.
Werbekampagne um neue Busfahrer sucht man vergeblich
Der Landkreis aber auch nicht untätig. Ein Konzept für den ÖPNV liegt in der Schublade, bis Oktober muss entschieden werden, ob es zur Umsetzung kommt, denn bis Jahresende müssten dann Fördergelder beantragt werden. Es wird also spannend. Der Kreis Dillingen hat sich zudem große Ziele gesteckt. Die Klimastrategie des Landkreises beinhaltet verschiedene Hebel, an denen man ansetzen könnte, um bis 2040 die Klimaziele zu erreichen. Einer dieser Hebel ist die Reduzierung der gefahrenen Auto-Kilometer und parallel der Ausbau des ÖPNV. Doch bislang steht und fällt das neue Konzept mit der Gewinnung neuer Fahrerinnen und Fahrer.
"Man müsste mehr Werbung machen für den Rufbus", findet unser Leser. Da hat er sicher recht, doch müsste man wohl zunächst einmal Werbung machen, um Busfahrer zu finden. Doch auch dafür scheint kein Geld da. Eine große Plakat-Kampagne oder Werbemaßnahmen im Internet sucht man im Kreis jedenfalls vergeblich.
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