Verteidigen und verbessern
Josef Brunner, IG Metall, über Mindestlöhne, Rente und faires Einkommen
Ein Handwerksmeister stirbt und kommt in den Himmel. Dort trifft er Petrus. Der Arbeiter fragt diesen ganz entsetzt: „Warum hast du mich denn schon sterben lassen? Ich bin doch erst 46 Jahre alt“. Petrus blättert in Unterlagen und sagt dann: „Wenn ich deine Arbeitsstunden zusammenrechne, bist du schon 92“. Die Frauen und Männer im Lauinger Kolpinghaus mussten herzhaft lachen, nachdem Josef Brunner diesen Witz erzählt hatte. Doch eigentlich gebe es darüber gar nichts zu lachen, betonte Brunner von der IG Metall, Bezirk Bayern, am gestrigen Feiertag. Denn diese lustige Schilderung sei oft nicht weit von der Realität weg. „Dinge, die wir erkämpft haben, müssen wir verteidigen. Viele Dinge, wie etwa Rente sichern, Einkommen verbessern, Tarifverträge aufsetzen oder Mindestlohn erhöhen, müssen wir noch verbessern. Aber eines ist sicher: Ohne uns geht das nicht“, sagte Josef Brunner.
„Uns“ – das sind die Gewerkschaften, die für die Rechte der arbeitenden Menschen kämpfen. Brunner war Hauptredner bei der Kundgebung in Lauingen, zu der Antonie Schiefnetter, Kreisvorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, einlud. Seit 125 Jahren demonstrieren traditionell am 1. Mai, dem Tag der Arbeit, die Gewerkschaften, so auch gestern in Lauingen. Das Motto in diesem Jahr: „Die Arbeit der Zukunft gestalten wir!“. Antonie Schiefnetter sagte, dass sich die Arbeitswelt stark verändert habe. Schlagworte wie Digitalisierung oder Lohndumping würden heute Thema sein. Das alarmierendste sei aber, dass mittlerweile psychische Erkrankungen, wie etwa Burn-out, zu den häufigsten Ursachen von Arbeitsausfällen zählen. Dagegen müsse man steuern, das Arbeitsumfeld müsse sich verändern. Zwar sei mit Einführung des Mindestlohnes ein großer Erfolg errungen worden, aber „leider gibt es immer noch Arbeitgeber und Politiker, die nicht ihren Frieden damit gemacht haben“, so die DGB-Kreisvorsitzende. In jüngster Zeit würden sich deshalb die Beschwerden von Arbeitnehmern häufen, die melden, dass ihre Firmen tricksen.
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