Landrat Müller im Interview: "Dimension der Schulden hat mich überrascht"
Plus Seit einem Jahr ist Markus Müller Dillinger Landrat. Im Interview berichtet er über seinen Start und das, was ihn bisher am meisten gefordert hat.
Wie geht es Ihnen nach einem Jahr als Dillinger Landrat?
Markus Müller: Es war ein spannendes, intensives und herausforderndes Jahr. Mir geht es gut, und ich bin motiviert, unseren Landkreis voranzubringen. Eine Einarbeitungszeit hatte ich praktisch nicht. Ich war sehr schnell voll gefordert und mitten im Geschehen. Dabei versuche ich im Miteinander gute Lösungen zu erreichen. Besonders gefreut haben mich die unzähligen herzlichen Einladungen von Vereinen, Betrieben, Organisationen, Schulen sowie kirchlichen und sozialen Einrichtungen. Leider war es mir persönlich nicht möglich, allen Anfragen nachzukommen. Dennoch war und bin ich sehr oft und gerne in unserem Landkreis unterwegs. Dadurch habe ich unsere Heimat und die Menschen noch besser in ihrer Vielfalt kennengelernt. Besonders beeindruckt bin ich von der Vielzahl von Ehrenamtlichen und deren enormen Leistungen für unsere Heimat. Darüber hinaus habe ich eine intensive Sach- und Facharbeit mit unseren Gremien und Ausschüssen betrieben. In etwa 30 Sitzungen haben wir rund 200 Tagesordnungspunkte abgearbeitet. Bedeutend ist zudem immer die Arbeit in und mit unserer Verwaltung. Mein Fazit nach einem Jahr: Ich bin gerne Landrat.
Haben Sie sich manches in Ihrer Arbeit anderes vorgestellt?
Müller: Überrascht hat mich als neuer Landrat die Dimension der laufenden Verluste und der angehäuften Schulden bei unseren Kreiskliniken. Hier mussten wir schnell handeln, um die Zahlungsfähigkeit unserer Krankenhäuser sicherzustellen. Diese Ausgangslage machte – in Zusammenhang mit den schlechten Rahmenbedingungen und der dauerhaften Unterfinanzierung von Krankenhäusern in Deutschland – ein neues Medizinkonzept alternativlos. Dies wurde mit breiter Mehrheit im Kreistag und Aufsichtsrat auf den Weg gebracht. Dies ist ein starkes Signal an die Beschäftigten beider Häuser und die Landkreisbürger. Einen neuen Weg bin ich beim Thema Migration gegangen. Da der Flüchtlingsdruck uneingeschränkt sehr hoch ist, habe ich, anstatt Turnhallen zu schließen, ein Flüchtlingszelt mit unserer Verwaltung organisiert. Wir brauchen jetzt die Solidarität aller Kommunen, um die Lage trotz der Vorgaben von Bund und Land zu gestalten.
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