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Historie
31.05.2019

Als Wemding bayerisch wurde

„Wembding“? Der Ortsname wurde im Laufe der Geschichte durchaus unterschiedlich geschrieben. Von der ideellen Bedeutung der Exklave Wemding für Bayern zeugt dieses Deckengemälde in der Münchner Residenz. Es ist eine von 102 Stadtansichten aus dem Herzogtum Bayern im Antiquarium der Residenz in der Landeshauptstadt.
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„Wembding“? Der Ortsname wurde im Laufe der Geschichte durchaus unterschiedlich geschrieben. Von der ideellen Bedeutung der Exklave Wemding für Bayern zeugt dieses Deckengemälde in der Münchner Residenz. Es ist eine von 102 Stadtansichten aus dem Herzogtum Bayern im Antiquarium der Residenz in der Landeshauptstadt.
Foto: Strohhofer

Die Stadt blickt auf eine turbulente Geschichte zurück. Seit über 550 Jahren gehört sie zu Bayern – einige Zeit sogar als weiß-blaue Insel im Schwäbischen. Das feiert die Stadt dieser Tage

In diesen Tagen wird kräftig gefeiert in Wemding. Doch es handelt sich bei dem bunten Treiben nicht um eines von mittlerweile so vielen Events im historischen Gewand. In Wemding geht es – neben der Geselligkeit in alter Tracht – um die Erinnerung an die Historie, die eigene Identität, die Wurzeln. Und dazu zählt auch die Beheimatung der Stadt Wemding in Bayern, die bereits über 550 Jahre währt. Das bayerische Wemding ist heute normal, kaum wegzudenken – doch lange Zeit war der Ort eine Art „bayerische Insel“ in schwäbischen Landen. Wie kam es dazu?

Am Anfang hatte der berühmte Karl die Hand auf der Siedlung. Erste Erwähnung fand Wemding als königlicher Meierhof „Uuemodinga“ 793 im Frankenreich Karls des Großen. Vernetzung und politische Kontakte über Hunderte Kilometer waren schon früh verbreitet. Die darauffolgenden Jahrhunderte machen klar, dass es schon früh eine starke Verbindung des Ortes mit östlicheren Gebieten Bayerns gab: Seit der Karolingerzeit, genauer gesagt belegbar seit 898, war Wemding im Besitz des Regensburger Domklosters St. Emmeram. Noch heute ist diese Verbindung deutlich erkennbar – die Wemdinger Stadtpfarrkirche etwa trägt diesen Namen. Später dann entstehen die Bande zur Nachbarstadt Donauwörth, als die Regensburger Bischöfe im 11. und 12. Jahrhundert Wemding als Lehen an die Mangolde von Werd gaben. Als deren Geschlecht ausstarb, folgten die mächtigen Grafen von Hirschberg als Lehensträger – für Wemding war das ein weiterer Meilenstein der (wirtschaftlichen) Entwicklung, zumal die Stadt in dieser Zeit das Marktrecht verliehen bekam. Später, 1306, verkaufte Bischof Konrad von Regensburg Wemding als heimgefallenes Lehen an Graf Ludwig V. von Oettingen.

Sodann wird deutlich, welche Auswirkungen Auseinandersetzungen zwischen den Mächtigen auf die Städte und die Menschen haben: Entschiedene Gegenspieler der Oettinger Grafen waren die Herzöge von Bayern-Landshut – im 15. Jahrhundert, es gilt als Bayerns „goldenes“, waren die herzoglichen Lande vom Reichtum geprägt. 1447 annektierte Herzog Heinrich nicht nur das Herzogtum Bayern-Ingolstadt, er erwarb zudem die an Bergwerken reichen Ämter Kufstein, Kitzbühel und Rattenberg. Überliefert sind aus jener Zeit die Berichte über solide Finanzen und ein geordnetes Staatswesen. Zeugnis des Wohlstandes sind noch immer die spätgotischen Bürgerhäuser und Laubengänge in Landshut.

Doch es gab auch Leid: Heinrich der Reiche starb 1450 an der Pest, sein Sohn Ludwig (ebenfalls mit dem Zusatz „der Reiche“ versehen) übernahm. Er gilt als der bedeutendste unter den reichen Herzögen von Bayern-Landshut. In seinem Herzogtum, so ist es überliefert, konnten – das war keine Selbstverständlichkeit – die Handelsleute ohne Geleitschutz reisen „wie in einem Rosengarten“.

Ludwig der Reiche war ein entschiedener Vertreter der Interessen des Hauses Wittelsbach, der auch in der schwäbisch-fränkischen Grenzregion aktiv war. Derweil reifte hier ein Franke, Markgraf Albrecht Achilles von Ansbach, zum Kontrahenten. Auch er wollte seinen Einfluss ausbauen, ein fränkisches Herzogtum errichten. Es kam in der Auseinandersetzung der Häuser auch zu Reibereien mit den Reichsstädten Donauwörth und Nördlingen. So wurde es kriegerisch in der Region. 1458 wurde Donauwörth belagert und eingenommen, 1461 erklärte der Kaiser Herzog Ludwig den Krieg. Bei Giengen an der Brenz trafen die Heere 1462 aufeinander – Ludwig triumphierte, 1468 kam es schließlich zum Ausgleich zwischen Kaiser Friedrich III. und Herzog Ludwig. Es folgten Jahre des Friedens. Im Jahr zuvor, am 7. September 1467, erwarb jener Ludwig die Stadt Wemding von Graf Ulrich von Oettingen – gemeinsam mit den umliegenden Wäldern, dem Dorf Laub und einem Teil der Dörfer Amerbach und Fünfstetten. Gesichert ist seitdem: Wemding ist seither eine bayerische Stadt. Es gehörte in den folgenden 36 Jahren zum Herzogtum Bayern-Landshut. Auch im Ortsnamen machte sich das bemerkbar. Aus dem alamannischen „Wemdingen“ wurde das bayerische „Wemding“. Der erste Pfleger – dieses Amt ist vergleichbar mit dem eines Landrats und Richters in Personalunion – war Wolfgang von Hoppingen. Dass Wemding nun bayerisch war, erwies sich schon damals als wirtschaftlicher Glücksfall: Die Einkünfte der Gewerbetreibenden wuchsen, von breitem Wohlstand ist die Rede.

Aber wie so oft in der Historie gibt es nicht nur Kontinuität, sondern immer wieder müssen Herrscher und Volk mit Brüchen umgehen. 1503 starb der Sohn Ludwigs, Herzog Georg – ohne männlichen Nachfolger. Um sein Erbe entbrannte der Landshuter Erbfolgekrieg (1503 bis 1505) zwischen Albrecht IV. von Bayern-München und Ruprecht von der Pfalz. Ein sinnloser Krieg. Wittelsbach gegen Wittelsbach. Für Wemding war der Ausgang wiederum durchaus von Bedeutung: Diese Exklave – oder „Insel“ – fiel 1505 an das Herzogtum Bayern-München, also die altbayerische Linie der Wittelsbacher. Für Wemding folgten indessen gedeihliche bayerische Jahre: Um 1550 gehörte Wemding zu den wohlhabendsten Landstädten im Herzogtum Bayern. Die Stadt blühte regelrecht auf. Sodann gab es in den folgenden Jahrhunderten immer wieder Wechsel von sonnigen und regnerischen, wohlständigen und entbehrungsreichen Zeiten, von Zeiten der Ruhe und jenen der mitunter harten Prüfungen: Bauernaufstände und deren Niederschlagungen, die tragischen Bruderkämpfe unter den christlichen Konfessionen nach der Reformation und im Dreißigjährigen Krieg. Schließlich das traurige Kapitel der Hexenverfolgungen auch in Wemding.

Die Rolle des Spielballs in Machtkonflikten blieb zudem auch der Stadt Wemding nicht erspart. Doch die Geschichte zeugt auch vom Frieden nach den Erschütterungen, von Wiederaufbau und auch von ruhigen Zeiten nach Schwierigkeiten und Verfehlungen.

Die Stadt hielt sich, Gott sei Dank, durch all die Jahrhunderte doch recht wacker: irgendwie bayerisch-selbstbewusst und schwäbisch-unaufdringlich zugleich. Eher bescheiden, aber eben romantischschön, sowie, im Wechsel mit Verletzungen und Entbehrungen, oftmals mit Wohlstand gesegnet. Letztlich hat die Stadt nicht nur äußerlich einiges zu erhalten versucht, was ihr an vielen Stellen gelungen ist. Und so schätzt man in Wemding tendenziell wohl eher das Bewährte als das allzu Ungewisse. Auch wieder ein bayerischer Charakterzug.

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