"Im Praktikum darf man halt nicht faul sein"
Nie wieder Schule, das klingt toll. Doch statt grenzenloser Freiheit wartet am Ende der Schulzeit meist der Ernst des Lebens - auch auf Markus, Simon, Bianca, Artur und Jenny, die gerade den Hauptschulabschluss an der Ludwig-Auer-Schule in Donauwörth gemacht haben.
"Ich bin gerade erst 15 geworden und soll jetzt entscheiden, was ich mein Leben lang arbeiten will", sagt Simon aus der 9 a. Nichtsdestotrotz hat er eine Entscheidung gefällt: Er wird in Riedlingen eine Ausbildung zum Drucker absolvieren. Als Praktikant hat er sich dort alle Druckbereiche angeschaut und erhielt auf seine Bewerbung prompt eine Zusage. "Im Praktikum darf man halt nicht faul sein, sondern muss Leistung bringen." Das sei wichtiger als jede Note. Auch Markus hat bereits einen Ausbildungsvertrag in der Tasche - als Einzelhandelskaufmann bei Dehner. Die Firma hat er schon bei einem Praktikum als Florist kennengelernt und dann beim Probearbeiten sowie im Vorstellungsgespräch überzeugt.
Solche Fälle freuen Karl Egger, Klassenleiter der 9 c, sehr, das sieht man ihm an. Ebenso ist er stolz darauf - mindestens genauso wie die Schülerin selbst - , dass Bianca den Qualifizierenden Hauptschulabschluss mit Bravour gemeistert hat und nun auf die Wirtschaftsschule gehen kann. "Ich will Zahnarzthelferin werden, hab aber gemerkt, dass das nur mit dem Quali nicht klappt", erzählt Bianca. Und hier ist auch schon die Kehrseite der Medaille.
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