Die Zustände, die im Kinderheim in Donauwörth herrschten, sind unfassbar. Doch die Aufarbeitung ist gelungen.
Zehn Montag lang hat eine Kommission die Vorkommnisse im ehemaligen Kinderheim in Donauwörth aufgearbeitet. Das Resultat ist absolut schockierend. 14 Opfer haben sich gemeldet, die Dunkelziffer dürfte aber weit höher sein. Aus heutiger Sicht ist es unbegreiflich, wie Kinder über Jahre und Jahrzehnte misshandelt und missbraucht werden konnte, ohne dass jemand einschritt.
42 Jahre nach dem Ende des Heims wurde das Geschehene nun nicht nur öffentlich gemacht, sondern auch aufgearbeitet. Dies ist nach all den Jahren, in denen bezüglich des Kinderheims so ziemlich alles schiefgelaufen ist, gelungen. Dies zeigt schon allein die Tatsache, dass bei der Präsentation des Untersuchungsberichts ein Teil der Opfer anwesend war. Dies dürfte einmalig sein.
Die Verantwortlichen der Pädagogischen Stiftung Cassianeum und des Bistums haben die Betroffenen nicht nur einfach gehört, sondern sind ihnen voller Respekt und mit großer Menschlichkeit begegnet. Das ist neben der schonungslosen Aufklärung mindestens genauso wichtig. Eines der Opfer sagte, für sie sei das ein „Geschenk“.
Daran könnten sich die hohen Herren der katholischen Kirche, die derzeit in Rom beim Anti-Missbrauch-Gipfel tagen, ein Beispiel nehmen.
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