Egal, ob sie von rechts oder links kommen: Seriöse Anliegen werden leider oft nicht ernst genug genommen.
Ha, die haben wir abgeblockt ... diese Kaulquappenzähler! Solche Sentenzen kennt man aus dem Munde des Kabarettisten Gerhard Polt. Dessen Seitenhiebe entstammen der guten Kenntnis dessen, wie es manchmal lokalpolitisch zugeht. Mitunter auch in Donauwörth: Da erntet beispielsweise der Stadtrat Dinger regelmäßig vielsagende Blicke mitsamt rollenden Augen, wenn er nach Bäumen und Blühflächen fragt oder deren Relevanz anmahnt. Solche Reaktionen wirken arrogant und wenig konstruktiv. In der Politik sollte klar sein, dass man mit Respektlosigkeiten gegenüber den Vertretern vermeintlich kleinerer Gruppen letzten Endes nicht weit kommt, sofern deren Anliegen auch nur irgendwie berechtigt sind. Ende der 1970er Jahre verlachte man seitens der „Großen“ die, die Naturschutz anmahnten. Was geschah? Eine neue Partei, die Grünen, entstand. Ähnliches geschah unter Schröder mit dessen Kritikern. WASG und PDS fusionierten im Anschluss zur Linken. Und jüngst gleiches in der Euro- und Migrationspolitik. Kritik und Sorgen wurden lange abgetan, die AfD entstand als neue politische Kraft.
Im Lokalen zeigt sich das Phänomen – freilich mit weitaus weniger politischer Tragweite – nicht viel anders. Bürgerinitiativen und parteifreie Bürgerbündnisse jagen den traditionellen Parteien seit Jahren oftmals die Stimmen ab. Und noch immer werden diverse Themengebiete und Anliegen scheinbar traditionell abgeblockt: Das eine gilt als zu unwichtig für die Breite, das andere als zu grün, das nächste als zu rechts, wiederum ein anderes als zu links oder zu liberal, zu konservativ. Es wird Zeit, seriöse Anliegen wieder etwas achtsamer zu behandeln.
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