
TSV Rain zündet den Turbo beim FV Illertissen zu spät

Im Kellerduell steht es bis zur 87. Minute 3:0 für Illertissen. Wie eine famose Aufholjagd der Rainer am Ende doch noch misslingt.
Nach einer trostlosen ersten Halbzeit im Kellerduell beim FV Illertissen steigerten sich die Blumenstädter im zweiten Abschnitt deutlich, zündeten den Turbo aber zu spät und mussten sich am Ende mit 2:3 geschlagen geben.
Rains Coach Martin Weng veränderte seine Startaufstellung gegenüber dem 2:1-Sieg am vergangenen Samstag gegen den 1. FC Nürnberg II auf einer Position: Fabian Ott ersetzte den gelbgesperrten Stefan Müller.
Nach Anpfiff vom gut leitenden Schiedsrichter Thomas Stein waren etwas mehr als zwei Minuten gespielt, da bediente Tim Bergmiller mit einem klasse Pass Gökalp Kilic, der den herauslaufenden Rainer Keeper Fabian Eutinger umspielte und den Ball zur frühen Führung einschob. Auch weiterhin bestimmten die Hausherren das Spiel und hatten deutlich mehr Ballbesitzanteile. Nach elf Minuten schoss Arif Ekin per Freistoß von rechts ins Zentrum. Schlussmann Malwin Zok konnte den Ball nur vor die Füße von Altin Maxhuni abklatschen, der im allerletzten Moment am Torschuss von Nico Fundel gehindert wurde. Für die Nordschwaben war es in der ersten Halbzeit die einzige Torchance, denn es gelang bis zum Pausenpfiff nichts mehr, was auch nur ansatzweise Gefahr für das Illertissener Tor verströmte. Anders die Heimmannschaft, die zwar etliche Torabschlüsse hatten, aber oftmals zu überhastet oder ungenau abschlossen, oder am gut aufgelegten Rainer Torhüter Fabian Eutinger scheiterte. Vier Minuten vor dem Seitenwechsel flankte Yannick Glessing rechts von der Strafraumgrenze ins Zentrum, beim Zweikampf mit Hannes Pöschl lenkte Lukas Gerlspeck den Ball aus fünf Metern unglücklich ins eigene Tor zum 2:0-Pausenstand.
TSV Rain nach der Pause deutlich engagierter
Nach dem Wechsel kam eine andere Rainer Mannschaft aufs Feld, die kämpfte und auch engagierter auftrat. Bezeichnend dafür war Kevin Gutias Kopfball (49.) der gerade noch von Marco Gölz geblockt werden konnte, sonst wäre der Anschluss fällig geworden. Die Partie entwickelte sich langsam zu einem ansehnlichen Regionalligaspiel mit guten Szenen auf beiden Seiten.

Der eingewechselte Kento Teranuma zwang nach 83 Minuten Fabian Eutinger mit einem harten Schuss aus 17 Meter zu einer Glanzparade. Vier Zeigerumdrehungen später schnürte Gökalp Kilic seinen Doppelpack und erzielte mit einem abgefälschten Freistoß aus 22 Meter das 3:0 für die Platzherren. Jeder der 265 frierenden Zuschauer im Stadion dachte, das ist die Entscheidung. Doch Rains Patrick Högg erzielte mit einem Heber in der 89. Minute das 1:3 für die Gäste – Höggs erstes Regionalligator.
In der Nachspielzeit wird die Partie noch einmal spannend
Als in der dritten Minute der Nachspielzeit Jonas Greppmeir per Abstauber auf 2:3 verkürzte, wurde das Spiel noch mal überraschend spannend und es keimte kurzzeitig Hoffnung auf einen Punktgewinn auf. Kurz vor dem Abpfiff wurde es nochmals kritisch für die Gastgeber, doch Lukasz Mozler konnte Daniel Dewein den Ball im Sechzehner ablaufen und damit die gefährliche Situation beheben. Es blieb beim 3:2-Sieg der Heimmannschaft, die aufgrund einer schwachen ersten Halbzeit des TSV Rain das Spiel gewinnen konnten. Beide Teams verabschiedeten sich danach in die ersehnte Winterpause.

„Wir haben das Spiel ganz klar in der ersten Halbzeit verloren. Ich bin auch mächtig enttäuscht über die Leistung der ersten 45 Minuten, wir sind überhaupt nicht ins Spiel gekommen. Die ersten 15 Minuten waren körperloser Fußball von unserer Seite, so kann man hier nicht auftreten. Schade, dass wir mit einer Niederlage in die Pause gehen“, beschrieb Rains Cheftrainer Martin Weng die Niederlage nach Spielende.
FV Illertissen: Zok, Kopf, Herzig, della Schiava (88. Luibrand), Held, Glessing, Maiolo (40. Gölz), Fundel, Kilic (88. Mozler), Bergmiller (66. Strobel), Pöschl (81. Teranuma)
TSV Rain: Eutinger, Ekin (87. Benz), Gerlspeck, Mayer, Schuster, Maxhuni (69. Högg), Müller, Gutia, Ott (87. Bischofberger), Kurtishaj (69. Dewein), Greppmeir
Schiedsrichter: Stein (Homburg)
Tore: 1:0 Gökalp Kilic (3.), 2:0 Lukas Gerlspeck (41., Eigentor), 3:0 Gökalp Kilic (87.), 3:1 Patrick Högg (89.), 3:2 Greppmeir (90.+3)
Zuschauer: 265
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