Straßenbau auf die römische Art
Es war im Zuge der Voruntersuchung zum Ausbau der Autobahn A 8 zwischen Sulzemoos und Augsburg-West: Dabei erforschten die Archäologen des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege den 200 Meter langen Verlauf eines römischen Straßendammes.
Die Zugehörigkeit dieses Abschnittes zur römischen Fernverbindung Wels / Oberösterreich-Oberföhring-Augsburg galt wissenschaftlich als gesichert. Bau und Unterhalt dieser strategisch wichtigen Straße waren Sache des Militärs. Die Route diente dem Aufbau einer römischen Verwaltung, dem Aufbau und der Versorgung der Hauptstädte in der unter Claudius gegründeten neuen Provinz Rätien. Der römische Architekt, Ingenieur und Schriftsteller des ersten Jahrhunderts vor Christus, Vitruv, überlieferte in seinem Werk "Zehn Bücher über die Architektur" einen vierschichtigen, bis zu einem Meter starken Aufbau von Straßen, den er von unten nach oben beschrieb:
Er bestand demnach aus dem "statumen" (Grobschichtung), der "ruderatio", einer Grobschüttung aus faustgroßen Kieseln oder Grobschlag, zum Teil mit Kalk und Mörtel verbunden, dem "nucleus", einer Feinschüttung aus nussgroßem Steinschlag oder Kieseln, und dem "summum dorsum" oder "summa crusta" (Fahrbahndecke), die entweder aus Sand und Kies oder in den Städten aus Pflastersteinen bestand. Die Kosten des Straßenbaus mussten die Anlieger, also die Gemeinden und Städte, übernehmen, wobei der Kaiser auch beträchtliche Zuschüsse gab. Der Straßendienst wurde durch vom Dienst abkommandierte Soldaten, den Benefiziariern, durchgeführt. Die spätere Bezeichnung dieses Fahrdammes als "Oxenweg" oder auch "Salzstraße" wies außerdem auf eine mittelalterliche bis neuzeitliche Handelsverbindung hin.
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