Firmengebäude als Flüchtlingsunterkunft
Der Bürgermeister erklärt bei einem Infoabend, wie die Stadt auf die Sorgen der Nachbarn eingehen will
Hinter verschlossenen Türen machten die Bewohner von Friedberg-West ihre Sorgen deutlich: An der Josef-Wassermann-Straße sollen bis zu 74 Asylbewerber eine vorübergehende Bleibe finden. Um diese Pläne vorzustellen, hatte Bürgermeister Roland Eichmann die Nachbarschaft zu einem Infoabend ins Gehörlosenzentrum eingeladen. Mit dabei waren auch die Sozialpflegerin des Stadtrats, Marion Brülls, sowie Vertreter des Landratsamts und der Regierung von Schwaben.
Das ehemalige Verwaltungsgebäude der Firma Marxer steht schon seit einiger Zeit leer. Den Bauantrag, dort eine Unterkunft für Flüchtlinge einzurichten, hatte die Stadt zunächst abgelehnt. Der Eigentümer reichte dagegen Klage ein, und es sah nach Einschätzung des Bürgermeisters gar nicht so schlecht für die Position der Stadt aus. Doch kurz vor der Verhandlung vor dem Verwaltungsgericht gab es im Dezember 2014 eine Änderung des Baugesetzbuchs, die eine Unterbringung von Asylbewerbern in Gewerbegebieten möglich machte. „Die Prüfung ist noch nicht abgeschlossen, allerdings liegen bisher keine Hinweise vor, dass das Vorhaben unzulässig wäre“, stellte Eichmann fest. Eine Auskunft, die nicht allen Teilnehmern des Infoabends gefiel. Im Laufe der mehrstündigen Diskussion gab es auch grundsätzliche Kritik an der deutschen Ausländerpolitik.
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