Das Tor zur Bayernliga steht nun ganz weit offen
Zu Pause blickten die Oberölsbacher Zuschauer fassungslos auf die Anzeigetafel. Ihre Mannschaft lag mit 3:15 zurück und die Niederlage schien besiegelt. Dabei rechnete sich die sportliche Leitung des SC Oberölsbach im Vorfeld des Hinkampfes zum Aufstieg in die Bayernliga reelle Chancen aus, den TSC Mering zu schlagen. "Wir haben sogar einen Vorteil auf unserer Seite, und können den lang ersehnten Aufstieg nun endlich schaffen", so der Trainer des SC Thomas Rößner. Dass sie dann so klar mit 12:25 daheim verloren, konnten er und die Fans nicht glauben.
Der TSC Mering präsentierte sich in Top-Form und ließ den Gastgebern kaum eine Chance. Im Fliegengewicht ging es Franz Braun wie allen Gegnern von René Winter in dieser Saison. Er musste spüren, was es bedeutet, mit dem besten Punktesammler der Liga zu ringen. Winter siegte überlegen (Stand 4:0). Im Schwergewicht hatte es Daniel Lang mit Jörg Geitner zu tun. Beide Athleten kamen zu keinen Aktionen im Stand, doch im Boden konnte sich Geinter die Runden sichern (Stand 4:3). Bis 60 Kilo erging es Thomas Gertloff nicht anders. Jiri Milichovsky spielte seine ganze Stärke im Boden aus und holte sich den 3:0-Sieg (Stand 7:3). Bis 96 Kilo standen sich Markus Reichert und Patrik Fanderl gegenüber. Dieser wurde gleich in der ersten Runde von der Geheimwaffe, "dem umgedrehten Kopfzug", des Meringers erwischt. Aus der gefährlichen Lage gab es kein Entkommen (Stand 11:3). Mit viel Spannung wurde die Begegnung bis 66 Kilo A zwischen Norbert Lang und dem bis dato noch ungeschlagenen Thomas Gottschalk erwartet. Lang führte schon im ersten Durchgang, als sich sein Gegner schwer an der Schulter verletzte und aufgeben musste (Stand 15:3).
Die Meringer Fans zeigten sich zur Pause mit der Leistung ihrer Mannschaft mehr als zufrieden. Und es wurde noch besser. Thomas Wurmser hatte bis 84 Kilo B Matthias Geinter zum Gegner. Der TSCler agierte aktiver, ließ im Boden nichts zu und holte sich so den verdienten Sieg (Stand 18:3). Bis 66 Kilo B sahen die Zuschauer eine spannende und packende Begegnung zwischen Matthias Biallowons und Jürgen Maier. Beide Ringer gingen über die volle Kampfdauer und es musste die letzte Runde entscheiden. Biallowons führte schon zehn Sekunden vor Schluss 1:0, wurde dann aber doch noch gedreht (Stand 20:6). Die Halle tobte, dennoch waren die zwei Runden enorm wichtig und besiegelten die Niederlage des SC.
Doch in den Aufstiegskämpfen zählt jeder Mannschaftspunkt. Daher blieb es eine spannende Angelegenheit. Robert Häfner hatte bis 84 Kilo A einen "schweren Brocken" mit Sebastian Claußsitzer erwischt. Er fand kein Mittel gegen die Beinangriffe, konnte aber einen "Vierer" verhindern (Stand 20:9). Jetzt wurde es still in der Halle, denn es folgte bis 74 Kilo A die heiß erwartete Partie der Freistilspezialisten beider Teams, Markus Daferner und Tobias Stich.
Daferner verletzt
Der Meringer zeigte in den ersten zwei Runden seinem Kontrahenten seine Grenzen auf. Doch dann ging dieser unfair und aggressiv zu Werke und verletzte den Meringer Ringer. Der Schiedsrichter hätte dies unterbinden müssen, blieb jedoch untätig, was zu viel Aufregung im Lager der Gäste führte. Daferner konnte nun nicht mehr seine Leistung abrufen und verlor mit 2:3 unter tobendem Jubel der Hausherren den Kampf (Stand 22:12). Ein Einsatz des Meringers im Rückkampf scheint unwahrscheinlich, was Trainer Renè Stange viel Kopfzerbrechen bereiten wird.
In der letzten Begegnung bis 74 Kilo B des Abends ging es ähnlich heftig zu. Jürgen Fürst versuchte Thomas Kennerknecht ebenfalls mit unfairen Mittel zu besiegen, doch der Meringer Publikumsliebling ließ sich davon nicht beirren und siegte souverän 3:0. Der Endstand von 25:12 stößt die Tür zur Bayernliga für den TSC weit auf.
Die Diskussion ist geschlossen.